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Seit 70 JahrenDas bietet die Traditionskirmes vor dem Aachener Tor in Bergheim

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Auf dem Bild ist der Organisator der Kirmes zu sehen. 

Martin Jansen, Vorsitzender der Gesellschaft Einigkeit, freut sich vor der Budengasse auf die Kirmes, die die Gesellschaft seit 1954 ausrichtet.

Rund 30 Schausteller bieten ihre Buden und Fahrgeschäfte noch bis Montag, 7. Oktober, an. Organisatoren rechnen mit bis zu 500 Besuchern täglich.

Als am Tag der Deutschen Einheit um 11 Uhr die ersten der rund 30 Schausteller ihre Buden und Fahrgeschäfte auf dem Platz vor dem Aachener Tor öffnen, verlieren sich noch wenige Menschen in der Budengasse. Mit 400 bis 500 Besuchern täglich, bei gutem Wetter auch mehr, rechnet Martin Jansen, Vorsitzender der Gesellschaft Einigkeit, die diese Traditionskirmes stets drei Wochen vor dem viel größeren Hubertus-Markt organisiert. Für Jansen ist diese Kirmes in vierfacher Hinsicht ein Jubiläum.

Zum einen ist es 70 Jahre her, dass sich die Gesellschaft Einigkeit im August 1954 gegründet und am ersten Oktoberwochenende die Kirmes als erste ihrer Veranstaltungen auf die Beine gestellt hat. Jansen selbst ist vor 60 Jahren in den Verein eingetreten, seit 50 Jahren arbeitet er im Vorstand und seit 25 Jahren ist er ihr Vorsitzender.

Peter Frankenfeld und Vico Torriani als Gäste in der Stadthalle

Die Gesellschaft hat sich die „Förderung der vaterstädtischen Feste“ zum Ziel gesetzt und das ist wörtlich zu nehmen. Neben der Kirmes organisieren die Mitglieder zum Beispiel ein Fest zum Vatertag und ein Sommerfest. Gern erinnert sich der 76-jährige Jansen auch an 1950er, -60er, und -70er Jahre, als der Verein Veranstaltungen mit Peter Frankenfeld und Vico Torriani in der Stadthalle, dem Apollo-Lichtspieltheater und der Lichtburg organisierte, Willy Millowitsch mit seinem Ensemble zu Gast war und beim Reiter- und Silvesterball rauschende Feste gefeiert wurden.

Wir brauchen mehr jüngere Leute, die bereit sind, zu helfen und bei den anfallenden Arbeiten mit anzupacken.
Martin Jansen, Vorsitzender der Gesellschaft Einigkeit

Jetzt sind es weniger Veranstaltungen, auch weil den Verein Nachwuchssorgen plagen. Rund 100 Mitglieder seien sie noch, erzählt Jansen, davon viele ältere. „Wir brauchen mehr jüngere Leute, die bereit sind zu helfen und bei den anfallenden Arbeiten mit anzupacken“, berichtet er.

Nostalgische Erinnerungen an die Kindheit werden wach

Zum Beispiel dabei, das kleine Zelt mit dem Bierausschank über die Kirmestage zu betreuen, in dem die Gesellschaft über ihre Aktivitäten informiert und Bürgermeister Volker Mießeler am Abend den ersten Fassanstich vollziehen sollte. Wer schon etwas älter ist, kann sich nostalgischer Gefühle beim Bummel über die Kirmes kaum erwehren.

Denn viele der Attraktionen sind einem schon von Kirmesbesuchen im Kindesalter her vertraut: Dosenwerfen und Pfeilewerfen auf Luftballons, nur dass dies jetzt als Darts firmiert, Entenangeln und Luftgewehrschießen, während sich um einen herum der Duft von gebrannten Mandeln und Reibekuchen ausbreitet.

Auch das Kinderkarussell mit Feuerwehr- und Polizeiwagen mutet wie anno dazumal an. Autoscooter, auch in einer Kinderversion, dürfen nicht fehlen. Da sticht das Fahrgeschäft „Fast & Furious“ mit seinen Gondeln heraus, das mit „Europas schnellster Karussellfahrt“ wirbt. Noch bis Montag, 7. Oktober, dem Familientag, hat die Kirmes geöffnet.