Tierheim NiederaußemUmbau für Hunde und Katzen

Fortschritte am Tierheim: Volker Marek (l.) und Hans-Theo Weber vom Vorstand zeigen,wie die Hundezwinger entwässert werden.
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Bergheim-Niederaußem – Sandhaufen und Steinstapel vor dem Tor, frisch verlegte Abflussrohre neben den Hundezwingern und ein Fliesenleger, der emsig im Katzenhaus werkelt – es tut sich etwas im Tierheim Niederaußem. Der Träger der Einrichtung, der Tier- und Naturschutzverein Bergheim, will das Haus fit machen für die Zukunft. Dass nun gearbeitet wird, ist nicht selbstverständlich: In zwei Jahren hat der Verein fünf Vorstände gehabt. Die Querelen lähmten die Arbeit, doch der aktuelle Vorstand ist jetzt schon seit einigen Monaten im Amt.
„Die Zusammenarbeit läuft wunderbar, wir haben täglich zumindest telefonisch Kontakt, teils sogar bis nachts um ein Uhr, und es gibt nun keine Alleingänge mehr“, sagt Volker Marek, Mitglied des Vorstands um den Vorsitzenden Reinhard Hasselbach, der auch Tierarzt des Tierheims ist. „Wir arbeiten rund um die Uhr – ohne Aufwandsentschädigung, die früher im Verein offenbar üblich war.“
Der Blick des neuen Führungsteams geht nicht nur in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit. Ein Wirtschaftsprüfer arbeitet im Auftrag des Vorstands die Buchhaltung des Vereins auf, ein Rechtsanwalt klagt bei früheren Vorstandsmitgliedern finanzielle Ansprüche ein: Laut Marek sollen Ex-Vorständler während ihrer Amtszeit insgesamt 130 000 Euro abgezweigt haben. Anfang Mai steht vor dem Landgericht Köln ein Gütetermin mit einem ehemaligen Vorstandsmitglied an – es soll 96 000 Euro auf eigene Konten überwiesen haben, angeblich, um das Geld gewinnbringend anzulegen und vor dem Zugriff anderer Vereinsmitglieder zu schützen.
Die Untreue-Vorwürfe und gegenseitigen Beschuldigungen haben dem Verein nicht gutgetan. So ist die Mitgliederzahl von einst 650 kurzzeitig auf etwas mehr als 400 gefallen. „Inzwischen liegen wir wieder bei 500, viele sind wieder zurückgekehrt, aber es gibt auch ganz neue Mitglieder“, sagt Schriftführer Hans-Theo Weber. „Das ist für uns ein Vertrauensbeweis.“ Es sei sehr schade, dass es früher „einige kriminelle Elemente“ im Verein gegeben habe.
Nun aber wähnt sich der Verein im Aufwind. „Uns helfen viele Firmen, sei es beim Bau unserer Katzenquarantäne, beim Landschaftsbau oder beim Umbau von Räumen“, berichtet Marek. Und auch die Spender würden wieder tätig, jedoch am liebsten projektbezogen – wenn etwa ein Traufblech am Hundezwinger angebracht werde, könne er mit der Rechnung einen der Vereinssponsoren gezielt ansprechen, sagt Marek.
Inzwischen hat das Finanzamt auch die Gemeinnützigkeit des Vereins bestätigt. Sie war in Gefahr gewesen, weil die Vereinsführung monatelang nicht in der Lage war, eine ordentliche Buchführung vorzulegen. Und laut Tierschutzverein hat auch das Kreisveterinäramt die Betriebserlaubnis für das Tierheim verlängert. Voraussetzung war allerdings, dass die Hundezwinger eine neue Entwässerung und Überdachung bekommen. „Ich habe mich Ende Januar noch auf den Bagger gesetzt und Gräben an den Zwingern angelegt, damit wir im Februar das Tierheim weiterbetreiben konnten“, sagt Weber.
Noch immer laufen die Planungen für den Neubau des Katzenhauses. Die Pläne sollen im Sommer vorliegen, Hunde und Katzen sollen deutlicher voneinander getrennt werden. Gebaut werden soll auf dem Vereinsareal, das mit 18 200 Quadratmetern viel größer ist als das umzäunte Gelände. „Da wurde viel Platz verschenkt“, sagt Marek. „Wir wollen die Zäune versetzen.“ Wer mit dem Vorstand Kontakt aufnehmen will, kann das unter ☎ 0172/2166249 tun.