Umfrage der Bergheimer CDUAuto-Pendler finden ÖPNV-Netz zu dünn und Preise zu hoch
Bergheim/Köln – Warum fahren Berufspendler mit dem Auto nach Köln, statt den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen? Die Bergheimer CDU wollte es wissen und befragte Autofahrer im Zusammenhang mit der Errichtung der „Pförtnerampel“ an der Aachener Straße in Köln-Weiden.
Der Großteil hat keine passende Verbindung zum Wohnort
Helmut Paul, Verkehrsexperte und Stadtverbandsvorsitzender der Bergheimer CDU hat anfang Dezember im Morgengrauen im Weidener Westen Fragebögen an die vor der Ampel wartenden Pkw-Pendler verteilt. Auch auf der Homepage der Stadtpartei war die Umfrage eingestellt. 115 Antworten – mit möglichen Mehrfachnennungen – kamen zurück. 62 Prozent hatten angekreuzt, dass es keine passenden Verbindungen zu ihrem Wohnort gebe. 43 Prozent bemängelten zu lange Fahrzeiten von Bus und Bahn, 29 Prozent waren die Fahrpreise zu hoch und 15 Prozent empfanden die ÖPNV-Fahrzeuge als zu unbequem.
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Umsteigen würden Autofahrer, wenn mehr Busse und Bahnen fahren würden (33 Prozent), die Fahrzeiten kürzer (30 Prozent) und die Ticketpreise niedriger (24 Prozent) wären.
Netz soll ausgebaut und optimiert werden
„Meines Wissens ist das die erste Umfrage unter Autofahrern. Bis jetzt wurden immer nur ÖPNV-Nutzer befragt“, sagt Paul, der einräumt, dass eine statistisch verwertbare Aussage bei 115 Meinungsbildern nicht möglich sei. Dennoch fühle sich die Bergheimer CDU „bestärkt in ihren aktuellen verkehrspolitischen Zielsetzungen“, wie Paul mitteilt.
Dazu zählt der Ausbau des Netzes durch die Erft-S-Bahn, eine Stadtbahnlinie aus Köln bis Glessen und Niederaussem, eine Schnellbuslinie nach Köln und die Optimierung des städtischen Busnetzes.
Preise können günstiger werden
Eine Reduzierung der Fahrpreise könne, sagt Paul, durch kommende Umweltabgaben auf Bundes- und Landesebene ebenso erreicht werden, wie durch eine Bewerbung des Verkehrsverbundes als Modellregion im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Zudem empfiehlt Paul die Umstellung der Tarife von Zonen hin zu tatsächlich gefahrenen Strecken.
Für die Bequemlichkeit sieht er die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) durch neue, moderne Busse, elektronische Fahrgastinformationen und WLAN in den Fahrzeugen gut aufgestellt. Vorgesehen sei zudem der Einsatz von Bussen mit alternativen Antriebsformen.