Bergheimer Igel wieder da„Waren kurz davor, die Hoffnung zu verlieren“
Bergheim – Ohne Widerstand lässt sich Phoebe von Jascha Bräuer in die Hand nehmen. Mit müdem Blick erkundet sie die Welt von oben. Der kleinen Igeltanrek-Dame scheint vorerst die Kraft für den nächsten Fluchtversuch zu fehlen. Fast zwei Wochen bangten Bräuer und seine Frau um das Tier. Phoebe war aus ihrem Gehege am Grünen Weg ausgebrochen. Nun ist sie wieder zu Hause.
Zehn kühle Herbstnächte hat Phoebe hinter sich. Zehn Nächte, in denen sich Bräuer und seine Frau sorgten, dass der Igeltanrek überlebt. „Wir sind überglücklich, dass sie wieder da ist. Wir waren kurz davor, die Hoffnung zu verlieren“, sagt Bräuer.
Phoebe sei derzeit noch ein wenig durch den Wind. „Sie hat aber gut gegessen und getrunken. Momentan ruht sie sich oft ihrem Haus aus.“ Die gute Nachricht ist laut Bräuer, dass das Tier gesund ist. Parasiten oder Verletzungen habe er keine finden können.
Nachbarn halfen bei der Suche nach dem kleinen Igel
Anfangs habe Phoebe stundenlang auf der Heizplatte in ihrem Gehege verbracht. Die hat Bräuer installiert, weil die wärmeliebenden Tanreks eine Lufttemperatur von 24 bis 28 Grad Celsius brauchen. Die igelähnlichen Tanreks leben eigentlich auf der Insel Madagaskar. Die kühlen Herbstnächte in Deutschland sind für sie lebensgefährlich. Ab einer bestimmten Temperatur verfallen die Tiere in eine Schockstarre. Die Suche nach Phoebe war für ihre Halter also auch ein Rennen gegen die Zeit.
Während der Suche konnte das Paar aus Bergheim auch auf die Nachbarn und Anwohner des Grünen Wegs zählen. Doch nicht diese haben die beiden unterstützt. „Vier Leute haben angerufen und uns Hinweise gegeben“, sagt der Bergheimer. Es habe sich sogar eine Frau aus Bedburg gemeldet. „Das wäre dann aber doch etwas weit für das kleine Tierchen gewesen.“
Igeltanrek mit seinem Lieblingsfutter verwöhnen
Gefunden habe er Phoebe in der Nähe des Bergheimer Friedhofs, erläutert Bräuer.In eine der Lebendfallen, die er rund um den Grünen Weg in Bergheim aufgestellt hat, ist das etwa zehn Zentimeter große Tier reingelaufen. Bräuer vermutet, dass Phoebe dem Geruch ihres Lieblingsfutters nicht widerstehen konnte. „Das ist ein spezielles Igelfutter. Sie kann davon gar nicht genug kriegen“, sagt er. Das soll sie aber auch erstmal nicht. Denn Phoebe hat während ihrer Flucht ein paar Gramm abgenommen.
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Für Bräuer steht fest: Die Igeltanrek-Dame wird in den nächsten Wochen verwöhnt, um wieder auf die Beine zu kommen. Und noch etwas ist für ihn sicher. Das Gehege des kleinen Tieres wird demnächst ausbruchssicher.