Die CDU hat Jennifer Szeyffert aus Bergheim-Fliesteden für die Europawahl nominiert. Ihr Fokus: Jugend, Klimaschutz und Digitalisierung.
Wahl 202426-jährige Bergheimerin will ins Europaparlament
Der vergangene November dürfte Jennifer Szeyffert lange in Erinnerung bleiben. Bei gleich zwei Wahlen war sie erfolgreich: Erst wurde sie mit 100 Prozent der Stimmen zum zweiten Mal zur Vorsitzenden der Jungen Union Rhein-Erft gewählt, und nur kurze Zeit später hat die CDU Mittelrhein auf ihrem Bezirksparteitag in Bonn Axel Voss und sie jeweils einstimmig für die Landesliste der CDU Nordrhein-Westfalen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament in diesem Jahr nominiert.
Europaabgeordnete – sollte es dazu kommen, wäre das ein großes Amt für die 26-Jährige aus Bergheim-Fliesteden, die bisher noch kein politisches Mandat innehatte. Für die Studentin der Sozialwissenschaften ist das aber weder Hürde noch Bürde, sondern sie sieht sich gerade wegen ihrer Jugend als die richtige Kandidatin.
Die Bergheimerin will der CDU ein junges Profil geben
„Bei der Europawahl 2019 musste die CDU viel Kritik einstecken, weil sie angeblich keine jungen Themen vertritt“, sagt Szeyffert. Sie wolle der CDU ein junges Profil geben. Gerade die Jugend will sie als Abgeordnete im Blick haben.
„Vielen ist gar nicht bewusst, wie viel Europa im Alltag steckt“, sagt Szeyffert. Alle Entscheidungen zu allen möglichen Themen, die in Brüssel oder Straßburg getroffen würden, wirkten bis in kleinste Dinge im Alltag. Sie wolle mit Jugendlichen über Europa reden. Jugend, Digitalisierung, Klimawandel – das sind die Themen, mit denen Jennifer Szeyffert ins Europäische Parlament ziehen will.
„Es ist ja auch eine historische Wahl für die Jugend, erstmals dürfen schon 16-Jährige wählen“, sagt Jennifer Szeyffert, die zwei Jahre lang im Fliestedener Jugendtreff „Äktschn“ gearbeitet hat. Jüngere Menschen seien viel auf Social Media unterwegs. „Aber wir müssen wieder mehr miteinander reden, anstatt in unseren Blasen zu bleiben.“ Jennifer Szeyffert studiert in Düsseldorf, arbeitet dort im Büro der Landtagsabgeordneten Romina Plonsker (CDU) und lebt bei ihrer Familie in Fliesteden.
Ihren Familiennamen verdankt sie ihren Eltern, die aus Ungarn nach Deutschland kamen – wobei der Name tatsächlich einen deutschen Ursprung hat und wie „Seiffert“ ausgesprochen wird. „Ich verstehe mich als Europäerin, auch wegen meiner Wurzeln.“ Wegen ihrer Herkunft interessiert sich Jennifer Szeyffert, die gerne reist, für Europa.
„Wir müssen gegen den Rechtsruck angehen“, sagt sie. „Wir dürfen Europa nicht genau den Leuten überlassen, die es abschaffen wollen.“ Welchen Platz auf der Landesliste Jennifer Szeyffert erhält, entscheidet sich im Februar auf der Landesvertreterversammlung. Dort werden die 16 Kandidaten aus den Bezirksverbänden auf die Plätze verteilt.
Bei der Europawahl, die im Juni dieses Jahres stattfindet, gilt das Verhältniswahlsystem. Das heißt, dass die Mandate nach dem Verhältnis der auf die Parteien entfallenen Stimmen verteilt werden. Je mehr Stimmen eine Partei erhält, desto mehr Sitze im Parlament erhält sie im Gegenzug. Die Stimme der Wählerinnen und Wähler entfällt auf eine geschlossene Liste einer Partei, deren Reihenfolge vorher festgelegt wurde. Das bedeutet auch, dass es keine Wahlbezirke mit Direktkandidaten oder Direktkandidatinnen gibt.
Immerhin gibt es zumindest zwei Kandidaten für die Europawahl, die zurzeit im Rhein-Erft-Kreis leben: Neben Jennifer Szeyffert (CDU) aus Bergheim-Fliesteden ist das Marcel Japes (FDP) aus Frechen. Weitere Kandidaten aus der Region sind zum Beispiel die Kölner SPD-Vorsitzende Claudia Walter, der Aachener Daniel Freund (Grüne) oder die Düsseldorfer Europa-Abgeordnete Özlem Alev Demirel (Die Linke).