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Zum Tod von Prinz PhilipAls die Queen mit ihrem Mann das Brühler Schloss besuchte

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Ausgewählte Gäste wurden von Königin Elisabeth II. und ihrem Mann Prinz Philip begrüßt. Im Gespräch Bundeskanzler Helmut Kohl.

Brühl – Hunderte von Staatsbesuchen hat der verstorbene Prinz Philip absolviert – zwei führten ihn auch nach Brühl ins Schloss Augustusburg, wo damals Staatsoberhäupter aus aller Welt von den Honoratioren der Bundesrepublik Deutschland empfangen und mit einem Staatsbankett geehrt wurden.Wir erinnern uns zurück...

Fünf Staatsbesuche machte die Queen in Deutschland. Im Mai 1965 kam sie mit Prinz Philip erstmals in die Bundesrepublik. Elf Tage lang rollte das Paar mit dem Sonderzug durch die Lande und besuchte Bonn, München, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Berlin, Hannover und Hamburg. Schon damals wurde sie zum Staatsempfang nach Brühl eingeladen, wo damals 2500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Adel auf sie warteten.

Pressefoto im Schloss: Queen Elisabeth II. mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker, seine Frau Marianne und Prinz Philip (l.).

Offiziell war Elisabeth II. danach noch viermal in Deutschland –1978, 1992, 2004 und 2015. Hinzu kamen noch mehrere Besuche der in Deutschland stationierten britischen Soldaten sowie 1987 ein Abstecher zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin und im Jahr 2000 die Eröffnung der neuen britischen Botschaft in der Hauptstadt.

Hell erleuchtet

In der Region aber werden sich noch viele an den Staatsbesuch von Elisabeth II. und ihrem Prinzen Philip im November 1992 erinnern, der ebenfalls ins Schloss Augustusburg führte. Richard von Weizsäcker war damals Bundespräsident und begrüßte die königlichen Gäste. Das Schloss war hell erleuchtet, Fahnen schmückten die Auffahrt und 90 Soldaten des Wachbataillons hatten mit brennenden Fackeln Aufstellung genommen, um die britische Monarchin gebührend zu empfangen.

Mit einem Konzert des Dresdner Blechbläser-Ensembles im Treppenhaus des Schlosses endete der offizielle Teil des Abends.

Draußen, vor dem eisernen Tor, drängelten sich schon gut zwei Stunden vor der geplanten Ankunft die Zuschauer an den Absperrgittern, um einen Blick auf die Gäste zu erhaschen. Unter ihnen war auch Maria Kaufmann aus Brühl-Vochem, die schon beim Empfang 1965 der Königin zugejubelt hatte und bedauerte, dass die Resonanz 1992 wesentlich schwächer war. Das Gros der Zuschauer war naturgemäß weiblich und freute sich darauf, endlich mal eine Königin aus der Nähe zu sehen.

Bis aber die Queen und ihr Gemahl kamen, wurden die Promis bejubelt, die ebenfalls mit von der Partie waren. Darunter der damals junge „Tennisheld“ Boris Becker und seine Freundin Barbara Feltus.

In großer Aufmachung wurde am anderen Tag über den Staatsbesuch in den Zeitungen berichtet.

Brühls damaliger Bürgermeister Wilhelm Schmitz (l.) traf die englische Königin bereits zum zweiten Mal.

Auch Modeschöpfer Wolfgang Joop, Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes, Ex-Bundespräsident Walter Scheel, Bundeskanzler Helmut Kohl und sein Kabinett und natürlich der damalige Brühler Bürgermeister Wilhelm Schmidt drängten sich auf der Schlosstreppe. Schmitz erzählte damals begeistert, dass er auch mit Boris Becker kurz geplaudert habe.

Matrosen kippten um

Es dauerte eine geraume Zeit, bis die Königin endlich kam. Und nicht jeder der Soldaten vor dem Schloss vertrug das mehrstündige Warten. Mehrere Matrosen kippten um, wurden schnell aus der Aufstellung herausgenommen und durch frische Fackelträger ersetzt und medizinisch versorgt. Um 20.11 Uhr rollte dann endlich die schwarze Staatskarosse, begleitet von 14 „weißen Mäusen“, der obligatorischen Motorrad-Eskorte, die Allee zum Schlosseingang hinauf, wo Bundespräsident Richard von Weizsäcker schon wartete. Es ging hinauf zum Defilee der Gäste im Treppenhaus und dem anschließenden Bankett. Auf der Speisenkarte stand eine Perlhuhnbrühe mit Trüffelklößchen. Es folgten Seezungenfilet mit roter Paprika-Soße, Rehrücken in Holunder mit Steinpilzen und Fenchel sowie ein Birnensorbet als Dessert.

Für den musikalischen Leckerbissen sorgte im berühmten Treppenhaus des Schlosses das Dresdner Blechbläser-Ensemble unter der Leitung von Ludwig Güttler.