Einkauf als positives ErlebnisApp soll Lust auf Besuch in Brühler Innenstadt machen
- Die „Brühl-App“ soll Lust auf einen Besuch in der Innenstadt und den Einkauf zum Erlebnis machen.
- Neben Informationen zu Veranstaltungen und Shoppingangeboten sollen zum Beispiel auch Tickets über das Smartphone gebucht werden können.
- Bevor die App allerdings an den Start gehen kann, müssen noch das Einverständnis der Politik eingeholt und Kostenfragen geklärt werden.
Brühl – Das Problem ist alles andere als exklusiv, die Lösung könnte es aber sein. Weil der Einzelhandel in Brühl, wie andernorts auch, zunehmend unter der starken Konkurrenz durch den Online-Handel leidet, soll eine eigens entwickelte „Brühl-App“ künftig zusätzliche Kunden in die Läden locken und der 45 000-Einwohner-Kommune Vorteile gegenüber anderen Städten verschaffen.
Sascha Lehner von der Kölner Firma Kenroads Intelligent Systems, der diese Anwendung für Smartphones mit anderen IT-Fachleuten schaffen will, bemühte sich darum, die Mitglieder des städtischen Hauptausschusses für diese Idee zu begeistern. Überall wirke sich die Veränderung des Einkaufsverhalten aus. Es gelte, richtig darauf zu reagieren, um das Problem nicht weiter zu verschärfen. „Leerstand ist kein Brühler Phänomen“, sagte der Brühler bei seiner Präsentation. Über eine derartige App verfüge seines Wissens aber kaum eine Stadt der Republik.
Einkauf soll zum positiven Erlebnis werden
Die neue digitale Plattform soll Lust auf den Besuch der Innenstadt machen, indem sie potenzielle Kunden über besondere Aktionen und die Warenauswahl der Geschäfte, Veranstaltungen, ÖPNV-Fahrpläne, Parkmöglichkeiten, Wochenmärkte und gastronomische Angebote informiert. Sogar Ticketbestellungen oder das Vereinbaren von Terminen für Dienstleistungen sollen mit der App möglich sein.
Hauptadressat sind laut Lehner die Brühler selbst sowie die Bewohner der umliegenden Städte. Letztlich geht es darum, den Einkauf durch gezielte Vorabinformation und den zeitgleichen Besuch von kulturellen und gastronomischen Events zu einem positiven Erlebnis werden zu lassen.
„Funktioniert nur, wenn viele mitmachen“
Gezielte Fragen und die Speicherung von Daten sollen helfen, die Interessen und Bedürfnisse der Kunden zu ermitteln. Das wiederum ermöglicht es den Geschäften, Angebot und Werbung anzupassen. Verbreiten und mit Inhalt versehen sollen die App Vereine, Geschäftsleute sowie die Macher der Veranstaltungen in der Stadt. Ein „Kümmerer“ soll insbesondere in der Anfangszeit das Projekt ins Rollen bringen. „Es funktioniert nur, wenn viele mitmachen“, sagt Lehner dazu.
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Bevor die Idee Realität wird, fallen allerdings Entwicklungskosten an. Lehner beziffert diese auf rund 450 000 Euro. Davon sollen auch Stadt und Stadtwerke einen Teil übernehmen. Deren Zuschüsse – für die ersten beiden Jahre werden jeweils 60 000 Euro veranschlagt – würden dann an einen Verein fließen, den die Stadt, Stadtwerke sowie Wepag und Privatpersonen gründen. Dieser Verein und die Brühler Unternehmer des Entwicklungskonsortiums schaffen dann wiederum die Betreibergesellschaft, die den digitalen Einkaufs- und Erlebnisassistenten für Brühl programmiert.
Einverständnis der Stadt noch unklar
Die Beteiligung an der Basisversion soll für die interessierten Händler kostenlos bleiben. Geld verdienen will das Entwicklungskonsortium durch das Einklinken von Werbung in der App. Außerdem ist der Verkauf der Anwendung an andere Kommunen denkbar.
Ob die Politik in Brühl grünes Licht für den Start der App gibt, ist noch offen. Viele Mitglieder des Hauptausschusses meldeten jedenfalls Beratungsbedarf an.