AboAbonnieren

Fund in BrühlAsiatische Tigermücke im Rhein-Erft-Kreis nachgewiesen

Lesezeit 3 Minuten
Die Asiatische Tigermücke, hier ein Archivbild, ist nun im Rhein-erft-Kreis nachgewiesen worden.

Die Asiatische Tigermücke, hier ein Archivbild, ist nun im Rhein-Erft-Kreis nachgewiesen worden.

Das Gesundheitsamt sieht keine unmittelbare Gefahr, will die Ausbreitung des Krankheitsüberträgers aber verhindern.

Schon am 20. August hat das Landeszentrum Gesundheit NRW dem Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises den Fund der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) in Brühl gemeldet. Nun informiert der Kreis über das Insekt, das aus Südostasien stammt und als Überträger von gefährlichen Krankheiten gefürchtet ist.

Eine erste fachliche Einschätzung eines Mückenspezialisten deute darauf hin, „dass in einem Umkreis von bis zu 500 Metern um den Fundort in Brühl-Ost mit weiteren Populationen zu rechnen ist“, teilt ein Kreissprecher mit. Eingeschleppt durch Warenhandel und Reiseverkehr, fänden die Mücken auch in hiesigen Breitengraden inzwischen für sie günstige klimatische und ökologische Bedingungen.

Die Tigermücke kann zahlreiche Krankheitserreger übertragen

Die Tigermücke sei auch tagsüber aktiv und könne unter bestimmten Umständen auch zahlreiche Krankheitserreger, wie das Chikungunya-, Dengue- und Zika-Virus, übertragen. „Daher zählt die Asiatische Tigermücke auch zu den sogenannten Gesundheitsschädlingen“, heißt es vonseiten des Kreises. In Deutschland sei jedoch kein Fall bekannt, bei dem eine Erkrankung durch eine Tickermücke ausgelöst worden sei.

„Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr besteht daher auch in Brühl nicht“, teilt der Kreis mit. „Dennoch ist es wichtig, die Verbreitung der Mücke aus Gründen der Vorsorge einzudämmen, um mögliche Risiken in Zukunft zu minimieren.“ Laut Kreis legt die Tigermücke von April bis Oktober ihre Eier in Wasseransammlungen ab. „Als potenzielle Brutstätten kommen Behälter wie Regentonnen, Eimer, Gießkannen, Pflanzenuntersetzer, Gullys, Regenrinnen, alte Autoreifen oder Sandspielzeug in Frage“, teilt die Behörde mit. „Selbst kleine Mengen Wasser reichen aus, um die Eiablage zu ermöglichen.“

Die Eier der Tigermücke seien äußerst widerstandsfähig und könnten Trockenheit und sogar Frost überstehen, wodurch eine Überwinterung in unserer Region möglich sei. Fließende oder größere stehende Gewässer sowie Teiche mit Fischen oder Badeseen sind hingegen kein geeigneter Ort für die Eiablage von Tigermücken.

Um einer Ausbreitung der Mückenart vorzubeugen, sollten Bürgerinnen und Bürger stehende Gewässer vermeiden, die als Brutstätte dienen können. Das bedeutet: Gießkannen, Eimer, Blumenkübel, Sandspielzeug und ähnliches sollten unter einem Dach gelagert oder umgedreht werden, damit sich darin kein Wasser ansammeln kann. Behältnisse wie Eimer oder Blumenkübel sollten mindestens einmal wöchentlich geleert und ausgeschrubbt werden, damit keine Eier darin festkleben.

Wasseransammlungen vermeiden

Das Wasser soll am besten in ein Beet oder in die Wiese geleert werden, nicht in einen Abfluss. Im Garten sollte man Blumentopfuntersetzer vermeiden oder diese zumindest alle drei bis fünf Tage leeren. Regentonnen sollte man mit einem engmaschigen Netz lückenlos abdecken, denn Regentonnendeckel seien meist nicht dicht genug. Hohle Stangen wie Sonnenschirmständer kann man nach der Reinigung mit Klebeband abdichten oder eine dichte Schutzkappe daran befestigen. Regenrinnen sollte man regelmäßig von Laub befreien.

Wer glaubt, eine Tigermücke gefangen zu haben, wird gebeten, den Fund dem Kreis mit Namen, Kontaktadresse, Fundzeitpunkt und -ort unter der Mailadresse tigermuecke@rhein-erft-kreis.de zu melden. Auch ein Foto kann beigefügt werden. Die Tigermücke könne man daran erkennen, dass sie auch tagsüber stechen und relativ klein sind – auch mit ausgestreckten Beinen sind sie nicht größer als ein Fünf-Cent-Stück. Der Körper misst in etwa fünf bis sieben Millimeter.

Die Mücke hat eine auffällige Zeichnung mit silbrig-weißen Schuppenringen an den hinteren Beinpaaren, wobei das letzte Beinglied immer weiß ist. Auch entlang der Mitte des Kopfes und des Rückens verläuft eine silbrig-weiße Linie. Links und rechts neben dem schwarzen Stechrüssel sind zwei silbrig-weiße Tastwerkzeuge.