Seit 1989 war Bernd Wüster Badleiter des Brühler Karlsbads, nun übernimmt Fabian Richartz seinen Posten.
Abschied als BadleiterBernd Wüster hat vielen Kindern in Brühl das Schwimmen beigebracht
In Brühl ist eine Ära zu Ende gegangen. Nach 47 Jahren Tätigkeit im Karlsbad wurde Bernd Wüster in den Ruhestand verabschiedet. Der 65-Jährige hatte dort 1977 begonnen, aushilfsweise als Rettungsschwimmer zu jobben. Nach seinem Sportstudium wurde Wüster 1989 Badleiter.
„Es fällt mir schon schwer, jetzt loszulassen“, sagt er. Kein Wunder, das Karlsbad hat sein Leben geprägt. Nachdem Wüster als achtjähriger Knirps mit seinen Eltern von Idar-Oberstein nach Brühl gezogen war, wohnte er nur einen Steinwurf vom damals noch reinen Freibad entfernt.
Langjähriger Badleiter war begeisterter Triathlet
„Ich kann mich noch gut an den Bau des Hallenbads erinnern“, schaut er zurück auf das Jahr 1971. Für den begeisterten Triathleten wurden die Becken zur häufig besuchten Trainingsstrecke. „Ich glaube, niemand hat hier so viele Bahnen geschwommen wie ich“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht.
Als 1988 das Spaßbad angebaut wurde, verfolgte Wüster die Geschicke schon aus der Perspektive eines verantwortlichen Mitarbeiters. Sein Augenmerk galt stets der Sicherheit der Badegäste und der Schwimmausbildung.
„Wie viele Schwimmabzeichen ich im Laufe der Jahre abgenommen habe, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen“, erklärt Wüster. Klar sei aber, dass viele Kinder ihre ersten Schwimmversuche unter seiner Anleitung absolviert haben. „Heute kommen die Kinder von einst mit ihren eigenen Kindern und begrüßen mich“, sagt er.
Ein Herzensanliegen sei ihm der Aufbau eines breitgefächerten Kursangebots gewesen. Wassergymnastik, Aquajogging, Power-Yoga – das alles ist heutzutage im Karlsbad möglich. „Das habe ich nach vorne getrieben, aber selbstverständlich ging das nur mit den Mitarbeitern. Das habe ich in den Jahren gelernt. Ohne diesen Rückhalt ist nichts möglich“, betont er.
Künftig will Wüster Schulen beim Schwimmunterricht unterstützen und vor allem selbst wieder häufiger ins Becken springen. Sein Nachfolger steht mit dem 33-jährigen Brühler Fabian Richartz schon bereit.
Freibadsaison hat in Brühl früher begonnen, als zunächst geplant
Eingeweiht wurde bei Wüster Verabschiedung auch die Eingangshalle, die ein neues Dach erhalten hat. Eine Holzkonstruktion ersetzt das Kuppeldach, unter dem es im Sommer oft unangenehm heiß wurde. Zudem spart man im Winter Energie. Im Zusammenspiel mit dem vor rund einem Jahr neu gedämmten Dach der Schwimmhalle werde der Energieverbrauch um ein Fünftel sinken, erwartet Stadtwerke-Chef Thomas Isele.
Eröffnet wurde zudem die Freibadsaison. Ursprünglich sollte diese am 1. Juli starten. Angesichts des guten Wetters geht es nun bereits los. Bis Anfang Juli hat bei nassen oder kühlen Bedingungen das Hallenbad geöffnet.
Dieses Wechselspiel endet dann eine Woche vor Ferienbeginn mit der Schließung des Hallenbads, damit dort Instandsetzungsarbeiten vollzogen werden können. Die Stadtwerke als Betreiber des Bads empfehlen vor dem Besuch die Freibadampel auf der Homepage in den Blick zu nehmen. Sie zeigt, ob das Freibad öffnet oder nicht.