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Kapazitäten ausgeschöpftGeflüchtete müssen in Brühl in Turnhalle untergebracht werden

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Zu sehen sind die grauen zweigeschossigen Containerbauten.

Die Container-Unterkunft für Geflüchtete an der Willy-Brandt-Straße ist die größte Einrichtung der Stadt Brühl.

Der Ukraine-Krieg hat die Zahl der Geflüchteten in Brühl deutlich steigen lassen, neue Unterkünfte sollen bald bezugsfertig sein.

Der Zuzug von Geflüchteten nach Brühl hat sich in den vergangenen Wochen verstärkt. So sah sich die Verwaltung unlängst gezwungen, die zuvor in der Reserve gehaltene Turnhalle in Brühl-Heide zur Unterbringung zu nutzen. Damit reagiere man auf eine Ankündigung des Landes von Anfang September, die besage, dass die Landeserstaufnahmeeinrichtungen ausgelastet seien und die Kommunen daher mit erhöhten Zuweisungen rechnen müssten, so die Verwaltung.

Seitdem würden wöchentlich fünf bis zehn Menschen aufgenommen. „Hinzu kommen Personen aus der Ukraine, die ohne offizielle Zuweisungen der Bezirksregierung beim Fachbereich Soziales in Brühl vorsprechen“, so die Stadt. Da die vorhandenen Kapazitäten insbesondere für Frauen und Familien nicht mehr ausreichten, müsse man die ohnehin hergerichtete Turnhalle nutzen.

Entspannung nicht in Sicht

Dort finden 48 Menschen Platz. „Es hat sich leider als richtig herausgestellt, die Turnhalle frühzeitig herzurichten und als Reservekapazität vorzuhalten“, so Bürgermeister Dieter Freytag. Eine Entspannung der Lage sei nicht in Sicht; die Stadt rechnet mit weiteren Zuweisungen.

Mitte Oktober waren in Brühl 656 Personen von der Stadt Brühl untergebracht, davon 169 aus der Ukraine. Nicht erfasst werden jene aus der Ukraine Geflüchteten, die privat unterkommen sind. Vor zwei Jahren, also noch vor dem Ausbruch des Krieges in dem osteuropäischen Land, waren lediglich 470 Menschen von der Stadt Brühl untergebracht. Vor Jahresfrist waren es dann bereits 652 Personen.

Die größte Unterkunft zur Unterbringung von geflüchteten Menschen ist die Containeranlage an der Willy-Brandt-Straße in Brühl-West. 192 Personen finden dort Platz. „Die Kapazitätsangabe stellt aber nur einen theoretischen Wert dar, der je nach den Familienkonstellationen der aufzunehmenden Personengruppen nach unten korrigiert werden muss“, so die Stadt. Abhilfe dürfte die künftige Unterkunft in einem angemieteten Gebäudekomplex an der Engeldorfer Straße verschaffen.

Neue Unterkunft in Brühl vor Vollendung

Freytag hofft, dass diese baldmöglichst fertig gestellt ist, zumal sich mit der Unterkunft an der Theodor-Körner-Straße eine weitere nach einem Brand im Juni vergangenen Jahres noch saniert wird. Umbau nötig An der Engeldorfer Straße wird die Stadt Wohnraum für die Aufnahme von maximal 130 Personen vorhalten.

Derzeit kümmere sich der Eigentürmer mit Hochdruck um den Umbau. Ende des Jahres könne man voraussichtlich beginnen, Möbel aufzustellen und die Wohnungen auszustatten. Derzeit gehe man von einer Belegung Anfang des kommenden Jahres aus, so die Verwaltung.