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Petition vorerst gescheitertGehälter von Brühler Tageseltern werden nicht erhöht

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Imke Oltmann und Ulrike Gödderz.

Ulrike Gödderz (r.) ist örtliche Sprecherin des Berufsverbands für Kindertagespflegepersonen NRW und betreibt mit Imke Oltmann in Pingsdorf die Tagespflege Schneckenhaus. Sie fordern höhere Zuwendungen seitens der Stadt.

Es ging primär um einen Zuschuss zu den Mietkosten. Doch diesen hat der Jugendhilfeausschuss vorerst abgelehnt.

Die Brühler Tagesmütter und -väter konnten in ihrem Bemühen um eine bessere Honorierung ihrer Arbeit zunächst keinen Erfolg verbuchen. 30 der rund 40 in der Stadt tätigen Frauen und Männer, die beinahe 200 Mädchen und Jungen betreuen und damit für eine wichtige Ergänzung der Kindertagesstätten sorgen, hatten vor der Sitzung des Jugendhilfeausschusses ein Papier unterzeichnet, das Forderungen beinhaltete.

Dabei ging es in erster Linie um einen veränderten Zuschuss zu den Mietkosten. Statt einer Pauschale wünschen sich die Tagespflegepersonen eine Regelung, die sich an der Anzahl der Kinder und der vereinbarten Betreuungsstunden orientiert. „Leider wurde unser Ansinnen im Ausschuss abgelehnt“, erklärt Ulrike Gödderz, die örtliche Sprecherin des Berufsverbands für Kindertagespflegepersonen NRW.

Begründet hatten Gödderz und ihre Mitstreiterinnen ihre Forderungen mit den deutlich gestiegenen Kosten für Miete, Strom, Heizung, Spiel- und Bastelsachen. „Wir werden bei der Bezahlung immer wieder mit Erzieherinnen und Erziehern in Kitas verglichen. Dann heißt es, wir verdienen schon mehr Geld“, sagt Gödderz, die mit Imke Oltmann in Pingsdorf die Tagespflege Schneckenhaus betreibt, in der neun Kinder betreut werden.

Dieser Vergleich hinke jedoch gewaltig. Die angestellten Erzieher müssten kein Bastelmaterial kaufen oder Miete für das Kita-Gebäude bezahlen. Das sei in der Tagespflege eben anders. Aufgeben wolle man aber nicht. „Wir werden nun nochmal die einzelnen Fraktionen aufsuchen und uns bemühen, die Politik für unser Anliegen zu sensibilisieren“, erklärt Gödderz.

Leise Hoffnungen dürften ihr die Äußerungen des Bürgermeisters machen. Dieter Freytag (SPD) hatte wenige Tage nach der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses im Hauptausschuss erklärt, das Anliegen sei nicht vom Tisch. Im Rahmen eines Arbeitskreises solle über eine Modifizierung der Unterstützung gesprochen werden. CDU-Ratsfrau Eva-Maria Reiwer erklärte, man denke über individuelle Lösungen bei dem Mietzuschuss nach. „Eine Orientierung an den Betreuungsstunden würde unseres Erachtens den falschen Anreiz setzen, möglichst viele Kinder über die maximal möglichen 40 Stunden pro Woche zu betreuen. Zudem stellt sich die Frage, was mit dem Zuschuss bei Kündigungen der Betreuungsverträge während des Kitajahres wäre“, so Reiwer.

Unabhängig von der Diskussion über die Unterstützung bei den Mietkosten beschloss der Jugendhilfe-Ausschuss eine Neufassung der Richtlinien zur Förderung von Kindern in Kindertagespflege. Demnach kann die Verpflegungspauschale auf maximal 130 Euro erhöht werden. Statt bislang zehn können die Tagesmütter und -väter künftig 30 Krankentage geltend machen. Zudem wurde die Anzahl der Urlaubstage von 25 auf 30 erhöht, jedoch wurden drei Brauchtumstage abgeschafft.