Alkohol, Drogen, KrawalleStadt Brühl greift am Balthasar-Neumann-Platz hart durch
- Die Stadt Brühl greift nach Alkohol- und Drogenexzessen am Balthasar-Neumann-Platz hart durch.
- Nach 2018 wird bis zum Ende des Jahres am und um den Platz erneut ein Bier- und Schnaps-Verbot verhängt.
- Anwohner berichten von Pöbeleien und Beleidigungen.
Brühl – Die Anwohner des Balthasar-Neumann-Platzes dürften angesichts der Nachricht aus dem Rathaus aufatmen. Die Stadtverwaltung kommt ihrer Forderung nach und verhängt für den in den 70er-Jahren errichteten Platz und dessen Umfeld ein Alkoholkonsumverbot. Auf allen öffentlichen Flächen zwischen den Gleisen der Stadtbahn, der Schlaun-, Wilhelm-Kamm- und Clemens-August-Straße darf nun weder Bier noch Schnaps getrunken werden.
Das Verbot gilt bis Ende des Jahres. Ausgenommen sind Anwohner, die sich auf dem Weg zu ihren Wohnungen befinden, deren Besucher sowie Gäste der Kneipen am Platz.
Brühl: Schon 2018 gab es am Balthasar-Neumann-Platz ein Alkoholverbot
Diese Details dürften der dortigen Nachbarschaft vertraut sein. Denn schon 2018 hatte die Stadtverwaltung ein Alkoholverbot verhängt. Ziel war es, eine Gruppe von Störern von einem Aufenthalt am Balthasar-Neumann-Platz abzuhalten. Passanten, Geschäftsleute und Anwohner hatten sich zuvor über Pöbeleien, zurückgelassenen Müll und Krawall beklagt. Das bis Ende vergangenen Jahres gültige Verbot zeigte Wirkung. „Anderthalb Jahre hatten wir das Paradies auf Erden“, erklärte Johannes Rudolph, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Balthasar-Neumann-Platz, unlängst vor dem Stadtrat. Doch er beklagte auch, dass die Probleme inzwischen wieder massiv aufträten.
Der Rat beschloss Ende August ein bis Jahresende geltendes Alkoholverbot für den Heinrich-Fetten-Platz und die Bleiche in der Innenstadt. Zugleich kündigte Andreas Brandt, Erster Beigeordneter, an, auch die Entwicklung am Balthasar-Neumann-Platz im Auge zu behalten. Ein Verbot sei ein beträchtlicher Eingriff in die Grundrechte und bedürfe daher einer eindeutigen Datenlage. Die ist nun offenbar vorhanden.
Brühler Ordnungsdienst verhängt rund 100 Platzverweise
Der Platz sei ein störender Treffpunkt von alkohol- und drogenabhängigen Personen. Das Problem habe sich nach Verhängen des Alkoholkonsumverbotes auf dem Heinrich-Fetten-Platz verstärkt, teilte die Verwaltung mit. Die von Polizei und Ordnungsbehörde eingeleiteten Maßnahmen hätten nicht zu einer Beruhigung geführt. „Der Brühler Ordnungsdienst verhängte rund 100 Platzverweise, die Polizei musste vermehrt zu Einsätzen ausrücken und Anwohnende sowie Passanten wurden belästigt und beleidigt.
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Bis in die Nacht hinein kam es darüber hinaus zu Lärmbelästigungen. Auch wurden leere Flaschen unsachgemäß entsorgt, Glassplitter führten zu Verletzungen und sonstiger Unrat zu einer Vermüllung des Umfeldes“, so die Verwaltung. Ursache dieses Fehlverhaltens der Störer sei die Enthemmung nach Drogen- und Alkoholkonsum.
Die Stadt erklärte, mit dem Alkoholkonsumverbot wolle man erreichen, dass sich Anwohner und Gäste wieder wohl und sicher fühlten und die Nachtruhe gesichert sei.