Karnevalisten uneinsProklamation des Dreigestirns in Brühl erstmals ohne Tanzgruppen

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Das Foto zeigt die jungen Tänzerinnen der KG Treue Husaren, die sich vor einem Auftritt anfeuern.

Die Tanzgruppe der KG Treue Husaren würde gerne auch bei der Proklamation des Brühler Dreigestirns auftreten.

Die neue Führung des Festausschusses Brühler Karneval will das Rahmenprogramm der Proklamation im Januar erneuern.

Für Unruhe unter den Brühler Karnevalisten sorgt derzeit eine Entscheidung des Festausschusses Brühler Karneval (FBK). Bei der Proklamation des Dreigestirns der Stadt Anfang Januar kommenden Jahres will man auf den großen Auftritt der Jugendtanzgruppen und damit die traditionelle Eröffnung verzichten.

Yvonne Schönrock-Ohlerth, Corpskommandantin und Trainerin der Tanzgruppe der KG Treue Husaren, kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. „Das war für alle beteiligten Tanzgruppen immer ein Highlight, ein Auftritt, auf den man hingefiebert hat“, erklärt sie. Sieben Gruppen mit jeweils rund 15 Aktiven im Alter von 14 Jahren bis Mitte 20 hätten stets für einen stimmungsvollen, rund 40-minütigen Auftakt im Tanzsportzentrum gesorgt, meint sie. Zwar habe ihre Gruppe viele andere Auftritte, doch die Proklamation sei stets etwas Besonderes gewesen und für andere Formationen die einzige Veranstaltung auf der großen Bühne des Tanzsportzentrums.

Entscheidung nach „sorgfältiger Überlegung“

„Wir verstehen die große Leidenschaft und Hingabe, die die Mitglieder der Brühler Tanzgruppen für den Karneval und die Proklamation des Dreigestirns empfinden. Diese Begeisterung ist ein wichtiger Bestandteil unseres traditionsreichen Festes“, erklärt der Festausschuss dazu in einer Mitteilung. Und weiter: „Die Entscheidung, einige Programmänderungen vorzunehmen, wurde nach sorgfältiger Überlegung getroffen. Diese Änderungen dienen dazu, das Programm der Proklamation interessanter und vielfältiger zu gestalten, ohne dabei die Bedeutung der Tanzgruppen für unseren Karneval zu negieren.“

Schönrock-Ohlerth ärgert sich über diese Darstellung. Im Umkehrschluss bedeute das ja, „dass unsere Auftritte nicht als interessant und vielfältig angesehen werden“, sagt sie. Dabei lege man sich beim Training ins Zeug. Zweimal wöchentlich übe man das Jahr über, um in der Session für Stimmung zu sorgen, sagt die Karnevalistin.

Peter Lautenschläger, seit einigen Wochen neuer FBK-Präsident, bemüht sich darum, die Wogen zu glätten. Es handele sich ausdrücklich nur um eine Entscheidung für die nächste Proklamation. Zudem sei man bemüht, den Interessen aller Beteiligten gerecht werden, betont er. „Wir haben auch schon einige Pläne für Kinder und Jugendliche in der Pipeline“, sagt er. Da die Führung des FBK sich neu formiert habe, benötige man aber einige Wochen für Ergebnisse. „Wir wollen alle ins Boot holen. Daher haben wir die Präsidenten der Karnevalsgesellschaften zu einem Stammtisch eingeladen“, so Lautenschläger. Dieser soll am Mittwoch, 20. September, stattfinden.

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