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15.000 Euro SchadenMaskierter Jogger zerstört Blitzer in Brühl vor den Augen der Polizei

Lesezeit 2 Minuten
Ein Geschwindigkeitsmessgerät löst vor einer Schule bei einem Auto aus.

Ein maskierter Jogger schlug mit einem metallischen Gegenstand auf eine mobile Blitzeranlage ein. (Symbolbild)

Ein maskierter Jogger zerstörte vor den Augen der Polizei die Radaranlage und flüchtete. Doch selbst ein Sprint konnte ihm nicht helfen.

Ein Jogger hat eine mobile Blitzanlage der Polizei, die versteckt am Wegesrand der Phantasialandstraße (Landstraße 194) stand, so zerstört, dass sie erstmal nicht mehr zu gebrauchen ist. Dann gab der Jogger Fersengeld. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Freitag, 3. Februar. In der Anzeige ist 12.32 Uhr als Tatzeit angegeben. Auf der viel befahrenen Phantasialandstraße zwischen der Autobahnanschlussstelle Brühl-Süd und dem Freizeitpark stand die mobile Blitzanlage schlecht einsehbar am Wegesrand.

Aus Erfahrung, weil dort viele Autofahrer zu schnell unterwegs sind, blitzt die Polizei an dieser Stelle regelmäßig. Nicht nur das, die Polizei kündigt viele ihrer Kontrollpunkte in den Medien auch vorher an. Den Zivilwagen hatte der Mitarbeiter in Brühl einige Meter weiter, ebenfalls versteckt, geparkt. Zunächst soll alles wie immer abgelaufen sein. Ab und an blitzte es rot auf, wenn jemand zu schnell unterwegs war.

Blitzer in Brühl: Jogger schlägt metallischem Gegenstand auf Anlage ein

Der Mitarbeiter im Zivilwagen zuckte jedoch plötzlich selbst auf, als der Alarm im Wagen anschlug. Der löst aus, wenn etwas mit der Blitzanlage nicht stimmt, beispielsweise das Stativ umfällt. Als der Mitarbeiter nachschaute, traute er seinen Augen nicht. Die Anlage lag nicht nur im Graben, sie war auch demoliert worden.

Ein maskierter Jogger, so die Polizei, soll mit einem metallischen Gegenstand auf die Anlage eingeschlagen haben. Das Schutzglas am Blitz war geborsten, das Metallgehäuse verbogen, ebenso die Kamera selbst, die schwarze Batterie lag daneben. Der Regierungsangestellte der Polizei sah den mutmaßlichen Täter, wie er Fersengeld gab und davonlief.

Das Bild zeigt eine mobile Geschwindigkeitsmessanlage der Polizei.

Den Schaden der zerstörten Anlage schätzt die Polizei auf etwa 15.000 Euro. Hier ein Symbolbild.

Der zunächst unbekannte Mann lief in den Wald in Richtung Brühl, so die Polizei weiter. Über Funk rief der Mitarbeiter Verstärkung. Gleich mehrere Polizeistreifen eilten zur Phantasialandstraße und nahmen die Verfolgung nach dem geflüchteten und maskierten Jogger auf.

Brühl: Vermutlich wurde Täter doch nicht vorher geblitzt

Im Rahmen der Fahndung wurde der Tatverdächtige gestellt. Es handelt sich um einen 32-jähriger Brühler. Wie die Polizei bestätigte, soll er zugegeben haben, die Anlage zerstört zu haben. Sein Motiv: Er gab an, zuvor zu schnell in die Radarfalle gefahren und geblitzt worden zu sein. Doch das ist noch unklar.

Wie die Polizei jetzt mitteilte, führte die Auswertung bislang zu keinem Ergebnis. Jetzt muss der Brühler mit einer Anzeige wegen „Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel“ (§ 305a Strafgesetzbuch) rechnen. Das Strafmaß geht von Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren. Den Schaden an der zerstörten Blitzanlage schätzt die Polizei auf etwa 15.000 Euro. Wer denkt, nun könne die Polizei keine Kontrollen mehr durchführen, der irrt allerdings. Die Polizei verfügt über zwei dieser mobilen Anlagen.