Die Partei formuliert klare Bedingungen für eine Vergrößerung des Freizeitparks. Das Unternehmen möchte seit Jahrzehnten expandieren.
FreizeitparkSPD Brühl sperrt sich nicht mehr gegen Phantasialand-Erweiterung

Um die rot markierte Fläche könnte das Phantasialand Brühl erweitert werden.
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Die SPD Brühl hat sich auf ihrer Mitgliederversammlung (22. März) mehrheitlich dafür ausgesprochen, Gespräche über eine Erweiterung des Phantasialands zu unterstützen. Dabei hat die Partei klare Bedingungen formuliert, um eine „verträgliche Entwicklung“ für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. „Das Phantasialand ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Brühl. Wir sehen die Chancen, aber auch die Herausforderungen einer möglichen Erweiterung und wollen eine Lösung, die sowohl den Freizeitpark als auch die Interessen der Stadt und ihrer Bewohner berücksichtigt“, erklärt Karim Hayit, Vorsitzender der Brühler SPD.
Brühl: Phantasialand will für zahlungskräftige Gäste attraktiver werden
Hintergrund ist, dass der Freizeitpark seit Jahrzehnten auf eine Erweiterung seiner Fläche drängt, um insbesondere für zahlungskräftige Mehrtagesgäste attraktiver zu werden. Geplant ist, ein Aquapark-Hotelresort sowie eine Theater- und Konzerthalle auf dem Erweiterungsareal zu errichten. Doch bislang blockiert die rot-grüne Brühler Ratsmehrheit dieses Ansinnen. Auch lokale Umweltschutz-Initiativen haben Widerstand gegen die Ausbaupläne angekündigt.
Der Freizeitpark würde gerne nach Westen expandieren. Es geht um eine im Landesbesitz befindliche Fläche, die einem Dreieck gleicht und zwischen der Landesstraße 194 im Norden, der Autobahn 553 im Süden und dem Parkareal im Osten liegt. Das Areal umfasst rund 15 Hektar, ist bewaldet und steht großteils unter Naturschutz.
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Das rot-grüne Mehrheitsbündnis im Brühler Rat hält sich bislang an die nach der Wahl 2020 getroffene Vereinbarung, eine Erweiterung des Phantasialands auf Eis zu legen. CDU und FDP hatten sich stets für den Ausbau ausgesprochen. Nun gilt die Vergößerung des Freizeitparks auch bei der Brühler SPD nicht mehr als Tabu. „Grundsätzlich ist meine Haltung zu einer Erweiterung positiv“, hatte SPD-Bürgermeister-Kandidat Bernhard Schumacher zuletzt bereits betont.
Eine Erweiterung darf nicht zulasten der Natur und bestehender sozialer Strukturen gehen
Schumacher formuliert nun klare Forderungen: „Eine Erweiterung darf nicht zulasten der Natur und bestehender sozialer Strukturen gehen." Seine Partei besteht darauf, dass bei einer Erweiterung das Biotop Ententeich unverändert erhalten und der Kleingartenverein räumlich unangetastet bleibt. Zusätzlich müsse ein umfassendes Verkehrskonzept erarbeitet werden, um die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner in den angrenzenden Stadtteilen zu minimieren.
Es wäre ein starkes Zeichen, wenn das Phantasialand Angebote wie den „Tag der Brühler“ erneut einführt, um die lokale Verbundenheit zu stärken
Auch die Bindung des Phantasialands zur Stadt und ihren Bewohnern solle wieder gestärkt werden. „Es wäre ein starkes Zeichen, wenn das Phantasialand Angebote wie den ‚Tag der Brühler‘ erneut einführt, um die lokale Verbundenheit zu stärken“, so Hayit. Die SPD Brühl werde den weiteren Prozess konstruktiv begleiten und sich für eine Lösung einsetzen, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Interessen gleichermaßen berücksichtigt.