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Günstig und nachhaltigBrühlerinnen bieten unverpackte Waren mit besonderem Konzept an

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Pia Gesellchen, Katharina Schwarz und Andrea Hehnke (v.l.) bilden das Vorstandstrio.

Brühl – „Wir sind gestartet und lernen jeden Tag dazu“, resümiert Katharina Schwarz. Mit Pia Gesellchen und Andrea Hehnke hat sie den gemeinnützigen Verein Keinkauf initiiert, der seit einigen Monaten aktiv ist und inzwischen 45 Mitglieder zählt.

Der Gedanke, umweltbewusster zu leben, Müll zu vermeiden, selbst mehr dafür zu tun und andere mit ins Boot zu holen, brachte die drei Frauen 2019 zusammen und ließ bei ihnen die Idee wachsen, Menschen mit einem Interesse an einer nachhaltigen Lebensführung zu einer Einkaufsgemeinschaft von ökologisch erzeugten Produkten zusammenzubringen.

Neben ihrer Berufstätigkeit schauten sie sich andere Initiativen an, studierten Vereinssatzungen, sprachen mit möglichen Lieferanten und fanden an der Kirchstraße 8 geeignete Räume für unverpackte Waren in Großgebinden und Pfandgläsern.

Mitglieder von Brühler Verein zahlen keinen Aufpreis

Nach einem Jahr Planung samt Bauarbeiten starteten die Macherinnen ihr Projekt, das sie auf ihrer Website so beschreiben: „Selbstverwaltet und -bestimmt kaufen wir verantwortungsvoll produzierte und gehandelte Lebensmittel sowie Produkte für den Haushalt ein und geben diese ohne Aufpreis an unsere Mitglieder weiter.“

Keinkauf Brühl II

In den Vereinsräumen von Keinkauf an der Kirchstraße 8 können die nachhaltig produzierten Produkte abgeholt werden.

Denn, erläutern sie in ihren Zielen, „gemeinsam möchten wir hochwertige Lebensmittel und Bedarfsgüter bezahlbar machen, Verpackungsmüll vermeiden, die Nutzung von Mehrweg- und Dauerprodukten fördern, fair gehandelte Produkte mit kurzen Transportwegen anbieten und regionale Erzeuger unterstützen.“

Diese Waren bietet der Verein „Keinkauf“ an

Der Vereinsname „Keinkauf“ sei dazu bewusst gewählt worden, erläutert Finanzvorständin Andrea Hehnke. „Er lässt unterschiedliche Interpretationen zu und regt damit zu Diskussionen rund um das Thema Veränderung des individuellen Konsumverhaltens zum Schutz der Umwelt an“.

In den Vereinsräumen von Keinkauf an der Kirchstraße 8 können die nachhaltig produzierten Produkte abgeholt werden.

Jeweils mittwochs und freitags können die nach dem Bedarf der Mitglieder bestellten Waren coronakonform abgeholt werden. Zum Angebot gehören inzwischen rund 80 Produkte, zum Beispiel Trockenerzeugnisse wie Reis, Nudeln, Müsli, weiterhin frisches Obst und Gemüse, Brot, Saucen wie Tomaten-Passata, Schokocreme oder Ketchup in Pfandgläsern. Auch Waschmittel und Seife bietet der Verein an. „Zu den festen Lieferanten vertiefen sich nach und nach die Beziehungen“, versichert Schwarz als erste Vereinsvorsitzende.

„Keinkauf“ möchte auch Seminare zum Thema Nachhaltigkeit anbieten

„Darüber hinaus wollen wir Seminare anbieten, die auf ein nachhaltigeres Konsum- und Alltagsverhalten abzielen“, erläutert Gesellchen, die zweite Vorsitzende des Vereins. „Aus dem Kreis der Mitglieder wurde bereits ein erster Online-Workshop zum Thema plastikfreier Haushalt initiiert, der sehr gut ankam“, berichtet sie. „Wir sehen uns hier auch als eine Begegnungsstätte.“

Der Verein lebe vom Engagement seiner Mitglieder. „Denn durch deren ehrenamtliche Mitarbeit, jedes Mitglied leistet drei Stunden im Monat Vereinsarbeit, werden Personalkosten vermieden. So können die Waren zum Einkaufspreis an die Vereinsmitglieder weitergegeben werden“, ergänzt Hehnke.

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Zur Struktur gehört, dass jeder bei Vereinseintritt eine einmalige Einlage in Höhe von 60 Euro leistet, um den Warenbestand zu finanzieren. 50 Euro davon werden bei Vereinsaustritt zurückerstattet. Der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt zehn Euro, für Schüler und Studenten fünf Euro. Daraus werden die laufenden Kosten des Vereins beglichen und Bildungsangebote finanziert.

Weiter Informationen gibt es unter www.keinkauf-bruehl.de.