Sparen an Beleuchtung und StromBrühler Verwaltung kontrolliert Straßenlaternen
Brühl – Angesichts der Energiekrise haben die Stadtverwaltung, der Stadtservicebetrieb und die Stadtwerke Brühl die Straßenbeleuchtung in den Blick genommen. Der Stadtservicebetrieb unterhält in Brühl rund 5900 Leuchten. Bei den Straßen mit moderner LED-Beleuchtung habe man die Leuchtkraft bereits reduziert, meist um die Hälfte, um Strom zu sparen, heißt es in dem Sachstandsbericht zu diesem Thema.
Um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, scheide diese Möglichkeit an Fußgängerüberwegen und an Straßenkreuzungen aber aus. Auch eine Veränderung der Dämmerungsschaltung wird nicht empfohlen, da diese in Brühl zentral gesteuert werde, sich also nicht auf einzelne Straßenabschnitte begrenzen lasse.
Jede zweite Laterne aus
Von der auf den ersten Blick charmanten Idee, einfach jede zweite Laterne abzuschalten, halten die Fachleute nichts. Es entstünde dadurch an diesen Stellen ein starker Hell-Dunkel-Kontrast, der Verkehrsteilnehmer irritieren könnte.
Bliebe die Möglichkeit, die Beleuchtung in Straßenzügen ohne Fußgängerüberwege und wichtige Kreuzungen während der Nachtstunden abzuschalten. Der Stadtservicebetrieb schätzt das Einsparvolumen je nach Leuchttechnik in den einzelnen Abschnitten auf 80.000 bis 150.000 Kilowattstunden pro Jahr. „Dies wird jedoch aus Sicherheitsgründen und insbesondere im Hinblick auf das Sicherheitsempfinden der Bürgerschaft nicht empfohlen“, hält die Verwaltung dazu fest.
Umstellung auf neue Technik
Ein anderer Weg, Strom zu sparen, ergibt sich durch eine beschleunigte Umstellung der Leuchten auf die sparsamere LED-Technik. Rund 2500 Leuchten, also knapp die Hälfte, sind schon umgerüstet. Die schrittweise Umstellung würde die Stadtverwaltung aus Gründen der Nachhaltigkeit auch gern beibehalten, denn andernfalls würden im großen Stil „funktionierende Lampen vernichtet, die in Brühl unter Verwendung von grünem Strom betrieben werden. Eine CO2 -Ersparnis tritt somit durch die Umrüstung nicht ein“, betonen die Fachleute.
Eine vollständige Umstellung würde mit 2,2 Millionen Euro zu Buche schlagen und zu einer Ersparnis von rund 380.000 Kilowattstunden jährlich führen. Alternativ wäre laut Verwaltung der bloße Austausch der Leuchtmittel bei Laternen ab dem Baujahr 2010 denkbar. Alle anderen Bauteile würden weiterhin genutzt. „Für diese Methode gibt es noch keine Langzeiterfahrungen“, schränkt die Verwaltung ein. Mit rund 450.000 Euro ließe sich auf diese Weise der Stromverbrauch um 205.000 Kilowattstunden verringern.
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Die örtliche Politik dürfte sich in den kommenden Wochen mit diesen Ergebnissen und Einschätzungen beschäftigen, um schließlich die Weichen zu stellen. CDU-Ratsherr Peter Kirf erklärte in einer ersten Stellungnahme, es gelte, die Umstellung auf die LED-Technik so schnell wie möglich umzusetzen. Daniel Bunčić, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, schlug im städtischen Hauptausschuss vor, einen vollständigen Austausch nicht auszuschließen. „Das amortisiert sich häufig schnell“, meinte er.