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Kita erweitertNeubau in Brühl hat einstige Johanneskirche abgelöst

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Die evangelische Kita Rodderweg wurde um eine weiteres Gebäude ergänzt. An dessen Platz stand von 1975 bis zum Abbruch im vergangenen Jahr die Johanneskirche, deren Turm erhalten blieb.

Brühl-West – Wo im Januar vergangenen Jahres noch Wehmut und Abschiedsstimmung herrschten, geht es seit einigen Wochen wieder äußerst munter zu. Ein Erweiterungsbau der evangelischen Kindertagesstätte Rodderweg nimmt nun einen Teil jenes Grundstücks ein, das von 1975 bis ins vergangene Jahr hinein der Johanneskirche Platz bot.

Angesichts der schrumpfenden Gemeinde hatten sich die Verantwortlichen der Kirche zuvor dazu entschlossen, den Grund und Boden am Rodderweg in Brühl-West künftig nicht mehr für ein Gotteshaus zu nutzen. Der Entwidmung im Januar folgte im Juli 2021 der Abbruch. Lediglich der Turm des Gotteshauses blieb verschont.

Zeitplan wurde eingehalten

Der Entschluss, die dortige Kita zu erweitern, habe zwar eine neue Perspektive geschaffen, sei aber mutig und nicht unumstritten gewesen, betont Pfarrerin Renate Gerhard. Man habe sich gefragt, woher man die nötigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen könne angesichts eines landesweit leer gefegten Personalmarkts. Und auch der Zeitplan für den Bau sei ambitioniert gewesen. In Zeiten, in denen viele Gemeinden sich von ihren Kitas trennten, sei es aber erklärter Wille des Presbyteriums der Gemeinde gewesen, für Kinder und junge Familien da zu sein, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.

Letztlich gelang es dann auch, in Abstimmung mit der Stadtverwaltung, der Fachberatung des evangelischen Kirchenverbandes und des Landschaftsverbandes Rheinland die Erweiterung der Kita für eine weitere Gruppe termingerecht fertigzustellen. Seit 22. August umfasst die Kita Rodderweg nun drei Gruppen. 60 Kinder werden betreut. Offiziell Eröffnung gefeiert wird heute, Freitag, 30. September, 15 Uhr, dann so heißt es, könnten alle Interessierten sich einen Eindruck verschaffen.

Erinnerung an Gotteshaus

Der Gruppenraum des Neubaus befindet sich dabei genau auf dem Boden der früheren Johanneskirche; sogar die Form erinnert noch ein wenig an den Raum des Gotteshauses. „Das hat für uns etwas durchaus Berührendes. Wie schön, dass da, wo wir den Gottesdienstraum aufgeben mussten, nun Kinder fröhlich spielen können und auf ihrem Weg ins Leben gefördert werden“, findet Gerhard.

Stolz ist die Gemeinde auch darauf, den Belangen des Umweltschutzes Rechnung getragen zu haben. So wird auf dem Dach des Neubaus künftig eine Photovoltaikanlage Strom erzeugen, und die Parkplätze vor der Tür erhalten einen Stromanschluss für eine Ladesäule. Entstanden sind auch eine größere Küche und ein Personalraum. 1,3 Millionen Euro haben die Sanierung der bestehenden Gebäude und die Erweiterung gekostet. Davon trägt die Gemeinde nach eigenen Angaben 470.000 Euro, den Rest steuerten Stadt und Land bei.

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