AboAbonnieren

Arbeiten liegen im ZeitplanBaustelle am Brühler Rathaus erhält Aussichtspunkt

Lesezeit 2 Minuten

Noch klafft am Steinweg eine Lücke.

Brühl – Die vom Stadtrat anberaumte Einwohnerversammlung anlässlich des Rathausneubaus begann mit einem Blick zurück – und mit guten Nachrichten. „Wir haben bislang geschafft, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Projektsteuerer Dieter Schmitz vom Aachener Büro Schmitz.Reichard, kurz nachdem zusätzliche Stühle in der Mensa der Clemens-August-Schule aufgestellt und die rund 150 Zuhörer von Bürgermeister Dieter Freytag begrüßt worden waren. Man sei im Plan und habe den Zeitpuffer nicht aufgebraucht, so Schmitz.

Einzug im Frühjahr 2021

Wie geplant ist seit Beginn der Weihnachtsmarkt-Pause vom einstigen Rathausanbau nur noch der mit Schutt verfüllte Keller zu sehen. Derzeit werden die Ergebnisse der Kampfmittelsondierung ausgewertet, ehe im Februar die Bohrpfahlwände als Baugrubensicherung im Erdreich verankert werden, das Kellergeschoss rückgebaut und schließlich die Baugrube ausgehoben wird. Im Spätsommer soll dann der Bau starten und so zügig voranschreiten, dass Verwaltung und Bibliothek im Frühjahr 2021 einziehen können.

Schmitz betonte, die Baustellenlogistik sei gut vorbereitet. An der Pingsdorfer Straße werde eigens eine Haltebucht für Betonmischer und andere Lkw eingerichtet, um Staus zu vermeiden und die Belastung für Anwohner und Geschäftsleute in Grenzen zu halten. Zudem sei ein Kostenpuffer eingerechnet, um einem laut Schmitz „verrückten Markt“ mit arg ausgelasteten Baufirmen zu begegnen.

So soll der Rathausanbau einmal aussehen.

Rund 16,5 Millionen soll das Projekt verschlingen. Für Unwägbarkeiten und das Risiko, bei der Auftragsvergabe tiefer als geplant in die Tasche greifen zu müssen, werden weitere 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Das Gesamtbudget von 21 Millionen Euro wolle aber niemand zwingend ausgeben, betonte Schmitz.

Auf Nachfrage eines Bürgers erklärte Freytag, für eventuelle Mehrkosten stehe die Stadt gerade. Man wolle sich aber um Fördermittel bemühen und bei der Kostenentwicklung „mit offenen Karten spielen“.

Transparent soll es auch auf der Baustelle im Herzen der Stadt zugehen. Ein Baucontainer auf dem Janshof soll als Aussichtsplattform dienen und eine Infotafel aufgestellt werden. Der hölzerne Bauzaun soll wiederum zur Ausstellungsfläche für Kunst werden.

Während der Errichtung des Neubaus wird das denkmalgeschützte Eckhaus saniert. Das Standesamt erhalte einen separaten Zugang vom Steinweg aus, erklärte Architekt Frederik Jaspert (JSWD). Außerdem werde der alte Ratssaal in seinen Ur-Zustand zurückversetzt und dabei auch die alte Stuckdecke freigelegt, die man bei der Bauerkundung gefunden habe.