CoronakriseAuftragshoch für Brühler IT-Firma wegen Heimarbeit
Brühl – Die Normalität hat sich zügig aus dem Arbeitsleben von Michael Berg verabschiedet. Zunächst waren es nur etwas mehr Anrufe und E-Mails, die den IT-Fachmann erreichten. Seit gut einer Woche steht nun allerdings das Telefon nicht mehr still, und im elektronischen Posteingang landen jede Menge Anfragen.
Seine Kunden löchern den Brühler, der die Firma MBIT-Services betreibt, mit Fragen. „Die meisten wollen wissen, wie sie für ihre Mitarbeiter zuverlässige Homeoffice-Lösungen einrichten können“, berichtet der 40-Jährige.
Die Mitarbeiter sind am Limit
Immer mehr Firmen lassen ihre Angestellten in Zeiten des Coronavirus am heimischen Schreibtisch arbeiten. Alternativen zum Gang in die Firma und zu persönlichen Kontakten sind gefragt wie nie.
Während der Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Virus vielen Branchen Stillstand und wirtschaftlichen Niedergang bringt, weiß Berg derzeit nicht, wie er allen Anfragen gerecht werden soll.
Vor allem Stammkunden haben Vorzug
Trotz aller Extraschichten stoßen er und sein Mitarbeiter an ihre Grenzen. „Wir wollen unsere Stammkunden natürlich gerade in dieser Zeit unterstützen, also nehmen wir uns Zeit“, sagt er. Auch höhere Preise wolle er nicht verlangen, denn viele seiner Geschäftspartner, meist kleine oder mittelständische Unternehmen, hätten in der derzeitigen Situation ohnehin Sorgen genug.
Freiberufliche Verstärkung oder gar neue Mitarbeiter seien auf die Schnelle nicht zu finden, erklärt Berg. „Außerdem weiß ja niemand, wie lange die Situation anhält.“ So bleibt für den gelernten Fachinformatiker für Systemintegration vorerst nur Plan A, sprich anpacken und so viele Kunden wie irgend möglich bedienen.
Für komplette Server-Lösungen in Unternehmen sorgen
Meist geht es darum, Netzwerke zu ertüchtigen, PC-Arbeitsplätze einzurichten, für komplette Server-Lösungen in kleinen Unternehmen zu sorgen und den Zugang der Mitarbeiter von ihrem Zuhause ins Firmennetzwerk zu regeln. „Da unsere Kunden aus ganz unterschiedlichen Branchen sind, gibt es leider keine Standardverfahren. Wir müssen maßgeschneiderte Lösungen finden“, sagt er.
Geduld muss dabei nicht nur seine Kundschaft aufbringen. Denn die bis vor wenigen Tagen völlig unproblematische Beschaffung der Geräte, bereitet Berg inzwischen durchaus Mühe. „Die ganze Welt sucht auf einmal Notebooks und Webcams, um Videokonferenzen abhalten zu können“, sagt er. Vieles sei nicht mehr verfügbar oder deutlich teurer. „Es gibt zweifellos Anbieter, die die Krise ausnutzen“, sagt Berg.
Er will auch ein Zeichen der Solidarität setzen. Auf seiner Homepage hat er eine Übersicht und Informationen für Homeoffice-Lösungen hinterlegt, die jeder aufrufen kann. So kann er, das wäre aus seiner Sicht ein schöner Nebeneffekt, vielleicht auch die Anzahl der Telefonate und E-Mail-Anfragen etwas reduzieren.www.mbit-services.de/homeoffice