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Max-Ernst-StipendiumKatharina Keller überzeugt die Jury

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Das Bild zeigt eine Gruppe Menschen.

Die Jury unter Vorsitz des Kunsthistorikers Dirk Teuber (l.) kürte nach vielstündiger Sitzung die Künstlerin Katharina Keller zur Max Ernst-Stipendiatin.

Katharina Keller ist die neue Max-Ernst-Stipendiatin. Sie überzeugte die Jury mit ihrer Video- und Installationskunst.

Für die Künstlerin Katharina Keller hat sich die Hartnäckigkeit gelohnt: nach zweimaliger Bewerbung wurde ihr das Max-Ernst-Stipendium 2024 zuerkannt. Das Stipendium wird in diesem Jahr zum 54. Mal verliehen. Die in der sibirischen Stadt Omsk geborene Video- und Installationskünstlerin, die an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, setzte sich in der Endrunde unter 66 Bewerberinnen und Bewerbern durch.

Insgesamt hatten 192 Studierende an deutschen Akademien, vorwiegend aus Düsseldorf und München, Werke eingereicht, die in digitaler Sichtung von der Jury begutachtet wurden. Diese wurde diesmal durch die Berliner Nachwuchsjurorin Jenny Graser und Almut Zimmermann als Vertreterin der Brühler Bevölkerung ergänzt. Acht Stunden hatte man getagt; in der Schlussphase lagen Malerei und Medienkunst nahezu gleichauf.

In einem blau beleuchteten Raum liegen Gegenstände auf dem Boden.

In ihren Installationen greift Katharina Keller ornamentale Fragmente ihrer sibirischen Heimat auf, die sie in andere Maßstäbe und Materialien übersetzt.

Nach „einer fulminanten Sitzung, die viel Spaß gemacht hat“, so der Juryvorsitzende Dirk Teuber, entschied man sich schließlich für die 33-jährige Katharina Keller, die mit ihren außergewöhnlich qualitätvollen Videoarbeiten und Installationen aus der Vielfalt der Einreichungen aus den Bereichen Malerei, Grafik, Skulptur, Installation, Fotografie und Video hervorragte.

Die Jurorinnen und Juroren loben in ihrer Begründung den „reflektierten Umgang“ der Preisträgerin mit „den Wirklichkeitsfragmenten ihrer Herkunft und deren Umformung in Skulpturen und Video, die sie in installativen Anordnungen miteinander in Verbindung setzt“. Katharina Kellers Werke haben einen engen biografischen Bezug. Sie basieren auf ornamentalen Fragmenten ihrer sibirischen Heimat, die sie „in andere Maßstäbe, andere Materialien und zum Teil in serieller Anfertigung übersetzt“.

Der Kunstpreis ist mit 10 000 Euro dotiert, die zu gleichen Teilen von der Stadt Brühl und der Max Ernst-Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Mit der Auszeichnung verbunden ist der Ankauf eines Werks für die „Sammlung Junge Kunst“ der Stadt Brühl.

Zudem erhält Katharina Keller die Möglichkeit, ihre Arbeiten im neu eingerichteten Leonora-Carrington-Saal im Obergeschoss des Max-Ernst-Museums zu präsentieren, der Wechselausstellungen junger Positionen vorbehalten ist. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung finden stets am 2. April, dem Geburtstag von Max Ernst, statt.