Mitarbeiter und Besucher des Rathauses in Brühl aufgrund der unzureichenden Heizung frieren zu lassen, ist keine Option, findet Wolfram Kämpf.
KommentarKalte Füße hätten Planer und Handwerker nach Rathausbau in Brühl verdient
Heftige Kritik von so manchem Lokalpolitiker und Bürger hatte schon den Entschluss begleitet, den Rathausanbau am Steinweg abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Die Bedenkenträger sahen sich dann beim Bau bestätigt. Der Abschluss des Projekts verzögerte sich mehrfach, die Kosten explodierten und zwischenzeitlich stellten die Verantwortlichen dann fest, dass die Bauarbeiter ihre liebe Mühe damit hatten, die Dachschrägen wie von den Architekten erdacht, mit Klinker-Steinen zu versehen. Zu ungewohnt war diese Herausforderung.
Die Möglichkeiten der Stadt, noch während des Baus korrigierend einzugreifen, waren begrenzt. Da war es kein Zufall, dass Georg Hilgers, Fachbereichsleiter im städtischen Gebäudemanagement, den Rathaus-Neubau einige Wochen vor der Eröffnung Ende 2023 als sein Sorgenkind bezeichnete. Und auch Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) machte noch bei der Einweihung aus seinem Unmut über wiederholte Verzögerungen und Kostensteigerungen keinen Hehl.
Rathausbau: Sorgen kehrten überraschend schnell zurück
Dass diese Sorgen nach der Eröffnung des 30-Millionen-Baus so schnell wieder anklopfen würden, dürfte die beiden Herren und viele andere jedoch überraschen. Erst lösten sich Bestandteile der verklinkerten Fassade und nun stellte man fest, dass die Heizung im Foyer an kalten Tagen überfordert ist. Die Mitarbeiter und Kunden an der Infotheke frieren zu lassen, ist selbstredend keine Option. Eine bessere Heizung muss her. Kalte Füße hätten andere verdient. Architekten, Projektsteuerer und Installateure, die ihr Salär einstrichen, das Manko aber offenbar nicht bemerkten.