„Kontrollverlust“Band von Brühler Bassist startet auf Youtube und Spotify durch
Brühl – Über alle Widrigkeiten hinweg engagieren sich die fünf Mitglieder der Band „Kontrollverlust“ für das, was sie ihren Lebenstraum nennen: nämlich Musik zu machen, damit ihre Fans zu erfreuen, zusammen auf der Bühne zu stehen und zusammen auf Tour zu gehen, vielleicht auch mal in den USA.
In Zeiten von Corona heißt das aber erst einmal, im heimischen Wohnzimmer zu üben, sich auf Online-Plattformen zu beweisen, im Studio zu arbeiten und Videos zu drehen. Und erst einmal nicht von der Musik leben zu können, sondern auf die Unterstützung ihrer Familien zu vertrauen.
Bassist Tobias Görtzen wohnt in Brühl-Vochem
Dass sie sich dennoch auf einem guten Weg sehen und online immer mehr Zuhörer erreichen, hat sicher mit ihrer positiven Energie, ihrem Biss und ihrer Erfahrung zu tun, aber auch mit einer guten Portion Selbstbewusstsein sowie einer stimmigen Chemie im kreativen Gefüge.
Im Jahr 2013 gründete sich die Band mit einer Sängerin, einem Bassisten, zwei Gitarristen und einem Schlagzeuger. Bis heute gehen sie spielerisch mit berühmten Hits aus dem Pop- und auch Rockbereich um, die sie covern, „viel mehr discovern, denn warum etwas covern, wenn wir es neu entdecken wollen und können“, beschreibt Bassist Tobias Görtzen das musikalische Credo.
Der 35-Jährige stammt aus Mönchengladbach, hat in den Niederlanden Musik studiert und lebt seit einiger Zeit mit seiner Familie in Vochem, während die anderen Mitstreiter aus der Eifel und aus dem Ruhrgebiet kommen. Jeder hatte musikalische Vorprägungen und kannte das Gefühl, in vielen Sachen schon mal über die Stränge geschlagen, die Kontrolle verloren zu haben. Der Name, den zwei Musiker aus einer Vorband mitbrachten, passte, fanden alle.
Diese Lieder interpretiert die Band „Kontrollverlust“ neu
Zu den Liedern, die sie neu interpretieren, gehören solche bekannte Songs wie „Let it be“ von den Beatles, „Take on me“ von ah-a, „Don't You Worry Child“ von „Swedish House Mafia“ oder „My Heart will go on“ aus dem Filmklassiker „Titanic“.
„Bei den Hits der 80er oder 90er fühlen sich vielen Fans an ihre Jugend erinnert“, erzählt die 24-jährige Sängerin Michelle Barth. Elektronische Elemente sucht man bei der Band vergebens. „Was sich nicht mit Gitarre, Schlagzeug und Bass erzeugen lässt, holen wir mit unseren Stimmen raus, dann gern auch mal fünfstimmig“, erklärt Görtzen. Was sie vor der Pandemie auf zahlreichen Konzerten quer durch die Republik und auch Auftritten unter anderem in Spanien, in Belgien und in der Türkei unter Beweis stellten.
Ab April plant „Kontrollverlust“ wieder Live-Auftritte
Der Sound ist pulsierend. Und der Mix aus der Musik der Band und der Beat- und Produzenten-Kunst von Dominic Paraskevopoulus ist ein fein gestrickter akustischer Teppich, der die Grundlage für inzwischen drei Studioalben legte.
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Wie im Spiegel der Zeit tragen die letzten beiden CDs die Titel „Eingeschneit“ und „Aufgetaut“. Inzwischen freuen sich die Musiker sehr über die jüngsten Erfolge im Netz, nachdem sie dort in den vergangenen Monaten ihre Präsenz verstärkt hatten. „Wir erreichten jüngst 1,7 Millionen Klicks auf dem Videoportal YouTube. Bei dem Musik-Streaming-Dienst Spotify liegen wir bei mehr als 10.000 monatlichen Hörern“, berichtet Görtzen.
„Plötzlich kommen Kommentare, positive Feedbacks, aus Argentinien, den USA, Südkorea oder Russland und wir versuchen, zu antworten.“ Ab April sind wieder Live-Auftritte geplant, denen die Band entgegenfiebert.