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Kultkneipe in BrühlCorrida-Bar wird bald wieder geöffnet

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Ein kleines Schild am Eingang der Corrida-Bar in Kierberg weist auf die Wiedereröffnung am 13. Juni hin.

Brühl-Kierberg – Eine frühere Brühler Kultkneipe scheint schon bald wieder ihre Pforten zu öffnen. „Eröffnung der neuen, alten Corrida: 13. Juni, 20 Uhr“, heißt es jedenfalls auf einem Hinweisschild am Eingang der Corrida-Bar. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll Kai Klöpper, ehemaliger Wirt der „Ewigen Lampe“, der neue Pächter der ehemaligen Diskothek sein und dort ein Tanzlokal für Partygänger im Alter ab 21 Jahren aufwärts planen. Bevorzugte Musikrichtung sollen demnach Hits aus den 70er/80er- Jahren sein.

Verkauf liegt auf Eis

Eigentümer des Gebäudes ist die Brühler Berafin Bauträger GmbH. Eigentlich wollte die Firma an der Schulstraße ein Mehrfamilienhaus mit sieben Eigentumswohnungen in verschiedenen Größen von 69 bis 102 Quadratmetern bauen. Dafür wird laut Berafin jedoch ein städtisches Grundstück an der Ecke Schulstraße/Kapellenweg benötigt. Nachdem sich unter anderem die Kierberger Dorfgemeinschaft gegen den Verkauf des Areals und die Pläne des Bauträgers ausgesprochen haben, liegt der Verkauf des Grundstücks jedoch auf Eis.

Damit die Corrida-Bar bis zu einer möglichen Einigung nicht zum toten Kapital verkommt, soll daher anscheinend nun der Diskothekenbetrieb wieder aufgenommen werden. Viele Kierberger haben in der jüngeren Vergangenheit allerdings nur bedingt gute Erfahrungen mit der Bar gemacht.

Lärm und mutwillige Zerstörungen

Wiederholt hatten sich Anwohner der Kierberger Diskothek über nächtlichen Lärm und mutwillige Zerstörungen beschwert. Im September 2012 hatte die Stadtverwaltung daraufhin eine Ordnungsverfügung ausgesprochen, derzufolge die Sperrzeit auf 24 Uhr festgelegt worden war. Die Diskothekenbetreiber legten seinerzeit dagegen Widerspruch ein. Das Verwaltungsgericht bestätigte die Ordnungsverfügung jedoch. Im Januar 2013 schloss die Corrida-Bar dann vorerst ihre Pforten. „Aufgrund der Sperrzeitregelung sind wir in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Wir haben ja nichts mehr verdient“, erklärte der damalige Betreiber diesen Schritt. Für den künftigen Betreiber wurde die Sperrstunde vom Ordnungsamt auf 1 Uhr festgelegt. „Die Bar liegt an einem reinen Wohngebiet, längere Öffnungszeiten sind für die Anwohner unzumutbar“, so die Begründung der Verwaltung. Zudem sei die Konzession für die Corrida-Bar vorerst auf drei Monate befristet.

Wenn bis dahin alles in Ordnung gewesen sei, könne hinsichtlich der Sperrzeit nachverhandelt werden. Laut Gaststättenverordnung „beginnt die Sperrzeit für Schank- und Speisewirtschaften um 5 Uhr und endet um 6 Uhr“. Allerdings heißt es in der Verordnung auch: „Bei Vorliegen eines öffentlichen Bedürfnisses oder besonderer örtlicher Verhältnisse kann für einzelne Betriebe die Sperrzeit verlängert, verkürzt oder aufgehoben werden.“

Kierberger machen sauber

Wenig überrascht über die aktuelle Entwicklung zeigte sich Hans-Georg Konert, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft: „Das war zu erwarten. Bisher habe ich keine große Aufregung deswegen feststellen können. Wir warten nun mal ab, was passiert.“

Einen Tag nach der Wiederöffnung der Diskothek am Samstag, 14. Juni, jedenfalls wird zumindest rund um die Corrida-Bar einiges passieren. Dann nämlich werden die Mitglieder der Kierberger Dorfgemeinschaft unter Mithilfe der Brühler Stadtwerke das begehrte Areal an der Ecke Schulstraße/Kapellenweg säubern und aufhübschen.