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Mit 10.000 Euro dotiert Anna Anvidalfarei ist die neue Max Ernst-Stipendiatin in Brühl

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild ist eine Gruppe von Männern und Frauen zu sehen, die die Jury für das Max Ernst-Stipendium gebildet haben.

Eine Vielzahl von Bewerbungen um das Max Ernst-Stipendium hat die Jury in stundenlanger Arbeit gesichtet und bewertet.

Die 28-jährige Südtirolerin setzte sich gegen 230 Mitbewerber durch. Das renommierte Stipendium wird zum 55. Mal vergeben.

Mit Anna Anvidalfarei wird erstmalig eine Künstlerin aus Wien mit dem Max-Ernst-Stipendium ausgezeichnet, das in diesem Jahr zum 55. Mal vergeben wird. Die 28-Jährige gebürtige Südtirolerin studiert an der Akademie der Bildenden Künste in der österreichischen Hauptstadt in der Klasse von Christian Schwarzwald.

Sie setzte sich in der Endrunde gegen 61 Bewerberinnen und Bewerber durch. Insgesamt hatten 231 Kunstschaffende Werke eingereicht, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 192 Einreichungen. Studierende an den Kunsthochschulen in Düsseldorf, München, Karlsruhe und Wien dominierten das Bewerberfeld.

Brühl: Achtstündige Sitzung der Jury

Die Jury unter Vorsitz des Kunsthistorikers Dirk Teuber hatte in „intensiver Sichtung“ eine Fülle von „komplexen Bewerbungen“ zu bewerten. Videos und Installationen Fotografie und Grafik spielten dabei eine untergeordnete Rolle, während textile Arbeiten, Videos und Installationen an Bedeutung gewannen, wie Bürgermeister Dieter Freytag berichtete.

„Viele Positionen waren diskussionswürdig, es hat große Freude bereitet, sich mit ihnen zu beschäftigen“, stellte Teuber nach achtstündiger Sitzung fest. Einige der Künstlerinnen und Künstler werden deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich im kommenden Jahr erneut zu bewerben.

Traditionelle Materialien

Anna Anvidalfarei befasst sich in ihrem Schaffen mit dem Körper. Diesem Thema widme sie sich „mutig und sensibel und mit berührender Intensität“, befand die Jury, der Madeleine Frey, Jürgen Pech, die Künstler Lutz Fritsch und Serena Ferrario, Dieter Gerhards als Vorsitzender der Max-Ernst-Gesellschaft, die Nachwuchsjurorin Lisa Klosterkötter und der Künstler Björn Föll als Vertreter der Brühler Bevölkerung angehörten.

Traditionelle Materialien wie Holz, Wachs, Pigment und Textil verwendet Anna Anvidalfarei für ihre Abformungen von Körperteilen in originaler Größe, die mal poetisch, mal surreal aufgeladen sind. Dabei transformiere sie „essenzielle Themen wie Heilung, Bedrohung und Wachstum in überzeugende und anrührende Kunstwerke“, wie es in der Begründung heißt.

Der Kunstpreis ist mit 10 000 Euro dotiert, die zu gleichen Teilen von der Stadt Brühl und der Max-Ernst-Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Mit der Auszeichnung verbunden ist der Ankauf eines Werks für die „Sammlung Junge Kunst“ der Stadt Brühl. Zudem erhält die Stipendiatin die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Leonora-Carrington-Saal im Obergeschoss des Max Ernst-Museums zu präsentieren. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung finden traditionell am 2. April, dem Geburtstag von Max Ernst, statt.