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Zehn FilmabendeDarum ist Kino unter freiem Himmel in Brühl so schön

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Auf dem Foto ist das Oper-Air-Kino im Innenhof des Brühler Rathauses zu sehen.

Den Innenhof des Rathauses macht das Brühler Zoom Kino wieder zur Open-Air-Kulisse.

Sie ist ein Selbstläufer, die Open-Air-Kino-Reihe des Zoom Kinos. Das liegt am außergewöhnlichen Ambiente und der wohl bedachten Auswahl der Filme.

„Das ist einfach gutes Kino, was es hier zu erleben gibt“, findet Erich Thimm. Gemeinsam mit zwei Freundinnen war er am Freitagabend aus Wesseling in den Innenhof des Brühler Rathauses gekommen. Sie freuten sie sich darauf, eine Filmnacht in dem besonderen Ambiente, im Lichthof des einstigen Franziskaner-Klosters an der Uhlstraße zu erleben.

Jedes Jahr veranstaltet hier das Zoom Kino Brühl seine Open-Air-Nächte. Seit mehr als drei Jahrzehnten werden zwischen den historischen Mauern im Sommer die große Leinwand, mehr als 400 Stühle und ein Ausschank für die Kino-Fans aufgebaut. Es gibt Klassiker, Blockbuster, Kurzfilme und Werke, die man eher selten zu Gesicht bekommt. Immer wieder lassen sich die Initiatoren Überraschungen einfallen.

Den Auftakt machte der Film über den Reggae-Musiker Bob Marley

Am Donnerstagabend waren die zehn Kino-Nächte unter freiem Himmel gestartet. Zur Eröffnung stand der Film über den berühmten Reggae-Musiker „Bob Marley: One love“ auf dem Programm. Und Regen war angesagt. Aber wirklich Sorge darum, dass es leer bleiben würde, hatte das Organisationsteam nicht. Schon in der Vergangenheit ließen sich die Fans davon nicht abschrecken. „Es war voll und es herrschte eine gute Stimmung“, sagte Hans-Jörg Blondiau vom Vorstand des Zoom-Trägervereins. „Pünktlich bei Vorstellungbeginn hatte der Regen ja auch aufgehört“, ergänzte er und schmunzelte.

Am Freitagabend stand nun der italienische Erfolgsstreifen „Morgen ist auch noch ein Tag“ auf dem Programm. Mit hoher Authentizität erzählt er vom Leben einer Frau im Nachkriegs-Rom der 1940er-Jahre. Das Regiedebüt der als Schauspielerin und Moderatorin bekannten Italienerin Paola Cortellesi wurde in ihrer Heimat zum meistbesuchten Film des Jahres 2023.

Gemeinsam mit ihren Co-Autorinnen Furio Andreotii und Giulia Calenda schufen sie eine Erzählung, die auf kluge Weise zurückblickt und auch heute noch eine hohe Relevanz besitzt. Ein Thema, das Interesse weckte. Jeder Stuhl war belegt. Am Ende gab es viel Applaus.

Auch Martina Schneider, Marlena Gerlach und Andrea Schröder aus der Schlossstadt gehörten zu den Gästen. „Wir hatten den Trailer gesehen und fanden es spannend“, so Andrea Schröder. „Das macht auch den besonderen Reiz beim Open-Air aus, dass es hier immer wieder tolle Filme gibt“, bestätigte Marlena Gerlach. „Und die Atmosphäre stimmt. Deswegen sind wir jedes Jahr dabei“, ergänzte Martina Schneider.

Bis zum 17. August werden acht weitere Streifen gezeigt

Bis Mitte August steigen nun weitere Kinoabende. Bis auf den Abschlussabend am Samstag, 17. August, mit der französischen heiteren Produktion „Liebesbriefe aus Nizza“ gibt es für die anderen Vorstellungen noch Restkarten. Ab 20 Uhr ist jeweils der Einlass und bei Einbruch der Dunkelheit beginnt die Vorstellung. Am Donnerstag, 8. August, werden bei einem moderierten Kurzfilmabend die besten Streifen aus dem Vorprogramm im Jahresverlauf gezeigt.

„Ich Capitano“ heißt der Oscar-nominierte Film, der am Freitag, 9. August, die gefährliche Reise zweier Geflüchteter schildert. Der vielleicht größte Klassiker der 1980er-Jahre, „Dirty Dancing“, ist am Samstag, 10. August, zu sehen. Am Mittwoch, 14. August, wird das Publikum mit einem Film überrascht, der erst danach offiziell in die Kinos kommt.

Hans-Jörg Blondiau und Julia Liebig aus dem Zoom-Vorstand stellten im Juli die Open-Air-Kinosaison vor.

Hans-Jörg Blondiau und Julia Liebig aus dem Zoom-Vorstand stellten im Juli die Open-Air-Kinosaison vor.

Am Donnerstag, 15. August, folgt mit „Tatami“ die erste gemeinsame Regie-Arbeit eines iranischen und eines israelischen Filmemachers. Am Freitag, 16. August, gibt zu dem Konzertfilm „Stop Making Sense“ über die Band Talking Heads vorab eine kleine Sommerparty mit einem DJ. Los geht dieses Mal schon 19.30 Uhr.

Der Eintrittspreis für alle Veranstaltungen beträgt zehn Euro, Zoom-Mitglieder zahlen sechs.