Brühl – Der Ausgang der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen hat bei der Brühler Initiative 50-Tausend-Bäume die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Kampf gegen die Erweiterung des Phantasialands gestärkt.
Grüne sprachen sich gegen Erweiterung des Phantasialands aus
Das gute Abschneiden der Grünen und die Aussicht der Partei auf eine Beteiligung an der künftigen Landesregierung sei eine gute Nachricht, sagt Sprecherin Doris Linzmeier. „Die Grünen haben sich im Wahlkampf klar gegen die Erweiterung ausgesprochen. Wir nehmen sie nun beim Wort“, so Linzmeier.
Um dem Thema zusätzliche Beachtung zu verschaffen, hatte ihre Initiative kurz vor der Landtagswahl ein Video im Internet publiziert, das Bilder von dem 14 Hektar umfassenden Waldstück zeigt, das im Dreieck zwischen der L 194 im Norden, der A 553 im Süden und der Berggeiststraße beziehungsweise dem Parkareal im Osten liegt. Dieses Areal – so sieht es ein im Dezember im Landtag verabschiedeter Antrag von CDU und FDP vor – soll dem Freizeitpark zur Verfügung gestellt werden.
Das Land wiederum würde für den Verkauf des größtenteils unter Naturschutz stehenden Waldes im Gegenzug ein fast 39 Hektar großes anderes Waldareal erhalten. So sollen die Eingriffe in die Umwelt kompensiert werden. Wo die potenzielle Kompensationsfläche sich befindet, wurde nicht bekannt.
Initiative ist gegen Verkauf des Naturschutzgebietes am Phantasialands
Die 2007 gegründete Initiative 50-Tausend-Bäume ist strikt gegen diesen Deal. In ihrem mit melancholischer Musik unterlegten Video wird der besagte Wald als die grüne Lunge Brühls tituliert. „Ein reines Naturschutzgebiet wird bald gerodet“, heißt es da.
Diese Einschätzung ist durchaus irreführend. Denn letztlich hängt eine Erweiterung nicht nur vom Landtausch mit dem Bundesland ab, sondern auch vom Baurecht. Dabei hat wiederum die Stadt das Kommando und das rot-grüne Mehrheitsbündnis im Brühler Rat hat einer Ausdehnung des Freizeitparks eine klare Absage erteilt.
Brühler Freizeitpark soll zu Kurzurlaubs-Attraktion werden
Daran hat sich zuletzt nichts geändert. Und auch der Verwaltung um Bürgermeister Dieter Freytag ist nichts Neues in der jahrelangen Diskussion über die Erweiterung bekannt. Dies teilte die Verwaltung auf Anfrage mit.
Der Freizeitpark, einer der größten Arbeitgeber Brühls, hatte stets betont, Bauflächen zu benötigen, um zusätzliche Angebote für Mehrtagesgäste zu schaffen. Diese Angebote seien unverzichtbar, denn die wirtschaftliche Zukunft großer Freizeitparks hänge davon ab, ob diese sich zu einem attraktiven Kurzurlaubsziel entwickeln.
Nur über Mehrtagesgäste könnten sich Besucherzahlen signifikant steigern lassen. Angedacht ist unter anderem der Bau eines Aquapark-Hotelresorts und einer Theater- und Konzerthalle.