Trotz neuem StandortFeuerwache in Brühl bleibt vorerst erhalten
Brühl – Wenn in Brühl in einigen Jahren die neue Feuerwache an der Römerstraße eingeweiht worden ist, wird der bisherige Standort an der Rheinstraße nicht komplett leer stehen.
Entgegen der ursprünglichen Planung aus dem Jahr 2015 soll zumindest vorübergehend ein Teil der Wache der Unterbringung freiwilliger Feuerwehrkräfte in Gruppenstärke einschließlich zweier Einsatzfahrzeuge dienen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Feuerwehrleute auch bei Einsätzen im Nordosten der Stadt rechtzeitig vor Ort sein können. Dies ist eine der wesentlichen Erkenntnisse der Fortschreibung des städtischen Brandschutzbedarfsplans.
Komplett neuer Brandschutzplan
Nach Auswertung der Eintreffzeiten vom neuen Standort an der Römerstraße und dem bisherigen an der Rheinstraße könne dann später entschieden werden, ob die Wache in Brühl-Ost weiterhin benötigt werde, so die Verwaltung. Hintergrund der neuen Planung ist eine Veränderung der Maßstäbe der Aufsichtsbehörde im Jahr 2016. „Im Ergebnis hat das zu einer kompletten Neuerarbeitung des Brandschutzbedarfsplanes geführt“, erklärt der Erste Beigeordnete Andreas Brandt.
Im Kern geht es in den Vorgaben stets darum, bei Bränden oder Unglücken alle Teile der Stadt binnen vorgeschriebener Fristen erreichen zu können. Grundsätzlich müssen binnen acht Minuten mindestens neun Kräfte am Einsatzort angekommen sein, fünf Minuten später sieben weitere. „Bei den Berechnungen werden einerseits die Erreichbarkeit der Wache sowie die Rüstzeit für die freiwilligen Feuerwehrleute und andererseits die Fahrzeiten von der Wache zu potenziellen Einsatzorten betrachtet“, sagt Brandt.
Projektsteuerer soll beauftragt werden
Grundsätzlich verfolge man in Brühl weiterhin das Ziel, nur einen Standort zu betreiben. Doch um alle Risiken auszuschließen, wolle man voraussichtlich über den Zeitraum einer turnusmäßigen Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans von fünf Jahren Erfahrungswerte sammeln, betont er. Solange soll also das Gebäude an der Rheinstraße in deutlich vermindertem Umfang weitergenutzt werden.
„Wenn sich herausstellt, dass insbesondere der Brühler Nordosten nicht in den notwendigen Zeiten zu erreichen ist, würde man eine Stilllegung des Standortes bereuen. Dann müsste erst aufwendig ein neuer Standort eingerichtet werden, was absolut unwirtschaftlich wäre“, so der Beigeordnete.
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Grundsätzlich habe der neue Brandschutzbedarfsplan bestätigt, dass der Standort Römerstraße bestens geeignet sei, so Brandt. Daher soll das Neubauprojekt, das einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen wird, vorangetrieben werden. Der nächste Schritt sei die Beauftragung eines Projektsteuerers. Ziel sei es, die Wache an der Römerstraße schnellstmöglich zu errichten. Auf einen konkreten Zeitrahmen will sich die Verwaltung unter Hinweis auf den aktuellen Bauboom nicht festlegen.