Schwere Unfälle auf Brühler BonnstraßeSchwadorfer müssen weiter auf Tempo 30 warten
Brühl-Schwadorf – Noch immer zeugen die Markierungen der Polizei auf dem Asphalt von einem Unfall, der sich vor einigen Tagen auf der Schwadorfer Bonnstraße ereignet hat. Für Dieter Dahmen, der unweit der Unglücksstelle wohnt, ist der Anblick schwer zu ertragen. „Ich befürchte, dass wir irgendwann jemanden aus dem Auto ziehen müssen, dem nicht mehr zu helfen ist“, sagt er.
Der jüngste Crash sei der zweite Unfall an der Einmündung der Straße „Am Rheindorfer Bach“, bei dem sich eine Fahrerin schwere Verletzungen zugezogen habe. „Dort hat es nämlich schon im Oktober geknallt“, sagt Dahmen.
Wer auf der Bonnstraße in Richtung Walberberg unterwegs sei, unterschätze gern die Linkskurve. „Vor allem aber fahren die Leute dort viel zu schnell“, sagt der Schwadorfer, der schnellstmögliche Veränderungen einfordert. „Tempo 30 wäre die optimale Lösung“, glaubt er. Kurzfristig sei ein Signal oder eine Markierung, die auf die Gefahrenstelle hinweisen, eine Hilfe.
Stadt Brühl macht Hoffnung auf Tempo 30
Die Stadtverwaltung macht immerhin Hoffnung auf eine mittelfristige Lösung und stellt erneut eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in Aussicht. Im kommenden Jahr könnte es soweit sein, heißt es. Noch hat der Kreis auf der Bonnstraße (Kreisstraße 1) das Sagen, und noch gilt die Ortsdurchfahrt als Straße des überörtlichen Verkehrs.
Auf derartigen Strecken kommt Tempo 30 laut Kreis nur dort in Betracht, wo häufig Kinder oder weniger mobile Menschen unterwegs sind, also etwa vor Kitas, Schulen oder Altenheimen. Das treffe für die Bonnstraße nicht zu. „Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone ist damit nicht zulässig“, so der Kreis.
Rhein-Erft-Kreis hält K1 für „grundsätzlich verkehrssicher“
Mit der Fertigstellung des unweit gelegenen Kreisverkehrs an Alte-Bonnstraße und Otto-Wels-Straße (K 7) verliert Ende des Jahres die alternative Strecke durch Schwadorf ihre überörtliche Bedeutung. Dann, da sind sich die Verantwortlichen in Brühl und Bergheim offenbar einig, könnte die Bezirksregierung von einem Wechsel der Zuständigkeit in städtische Hände überzeugt werden. Und dann könnte dort auch Tempo 30 eingeführt werden.
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Dass zuvor noch Markierungen angebracht werden oder gar baulich etwas verändert wird, erscheint unwahrscheinlich. Der Kreis hält die K 1 für „grundsätzlich verkehrssicher“ und sieht „kein zwingendes Erfordernis für weitere geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen“, und auch die Stadt, die schon heute für die Beschilderung verantwortlich ist, sieht keinen dringenden Handlungsbedarf, weil die Strecke trotz der beiden Crashs nicht als Unfallschwerpunkt gilt.