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CoronavirusSo helfen sich die Menschen im Rhein-Erft-Kreis gegenseitig

Lesezeit 6 Minuten
Corona SMK (1)

Symbolbild

Rhein-Erft-Kreis – Die Tafeln haben in vielen Kommunen ihre Ausgabestellen geschlossen – beispielsweise in Brühl, Erftstadt und Wesseling. Damit wollen die Verantwortlichen sowohl Kunden als auch Helfer vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. „Unsere Ehrenamtler sind zwischen 60 und 80 Jahre alt“, sagt der Leiter der Erftstädter Tafel, Jürgen Diers. Für sie sei eine Ansteckung besonders gefährlich.

Lieferanten abgesagt

Ohne Tafel wird es für viele Familien oder auch Rentner allerdings richtig eng mit der Versorgung. Ihnen gezielt zu helfen, dürfte allerdings schwierig werden, so Diers. „Wir dürfen die Namen und Adressen nicht weitergeben.“ Die Erftstädter Tafel habe bereits allen Lieferanten abgesagt, so dass es auch keine Lebensmittel mehr zu verteilen gebe.

  1. Quarantäne-Engel gesucht

Frechen. „Wir müssen davon ausgehend, dass zunehmend mehr Personen in Frechen wegen der Corona-Epidemie gezwungen sind, sich in häusliche Quarantäne zu begeben. Manche Personen werden niemanden haben, der für sie einkauft oder lebenswichtige Medikamente besorgt.“ Mit dieser Feststellung wirbt die katholische Kirche in Frechen um Unterstützung bei der Versorgung von „Quarantäne-Patienten“.

Gesucht werden Freiwillige, die als „Quarantäne-Engel“ helfen wollen. Gemeint sind Menschen, die bereit sind, die notwendigen Erledigungen für Menschen zu übernehmen, die sich in Quarantäne befinden und das Haus nicht mehr verlassen dürfen. Direkten Kontakt zu Betroffenen soll es dabei nicht geben, die Einkäufe werden vor den Haustüren abgelegt. Die Bezahlung der Waren wird über die Organisatoren geregelt.

Wer bereit ist, bei dieser Aktion mitzuwirken, soweit es die persönlichen und zeitlichen Möglichkeiten erlauben, kann sich bei der „Quarantäne-Engel“-Hotline unter 0163/ 1362845 melden. Die Hotline ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr zu erreichen. (rtz)

  1. Elsdorf hilft sich

In Elsdorf gibt es verschiedene Angebote zur Hilfe, etwa Botendienste oder Einkäufe erledigen, aber auch viele Informationen. Die Angebote sind auf der Facebook-Seite „Elsdorf hilft sich – Gemeinsam gegen Corona“ zu finden

Die SpVg Wesseling-Urfeld bietet Einkaufsservice der Spieler der ersten Fußball-Mannschaft an. Einkaufswünsche können dienstags und freitags in der Zeit zwischen 9 und 14 Uhr abgegeben werden. Die Kontaktaufnahme erfolgt per Telefon oder Mail. (chm)

  1. Herz und Hand in Pulheim:

Die Nachbarschaftsinitiativen „Herz und Hand“ aus Sinnersdorf und „Rat und Tat“ aus Stommeln bieten Bürgern, die durch die Corona-Epidemie eingeschränkt sind, Hilfe an. Wer das Haus nicht verlassen kann, um einkaufen zu gehen, wer sich alleine fühlt und einfach nur im Gespräch und im Kontakt mit anderen bleiben möchte, ist eingeladen, sich unter 02238/4784432 zu melden. Die Ehrenamtler organisieren „kostenlos und schnell eine passende Hilfe“, so Matthias Beiten von Rat und Tat. Wer das „Netz für nachbarschaftliche Hilfe“ unterstützen möchte, sollte sich telefonisch oder per E-Mail melden. (mma)ehrenamt@am-stommelerbusch.de

  1. Hürth hilft sich!

Aufruf eines Hürthers: Liebe Nachbaren !Angesichts der aktuellen Situation möchte ich ein Modell der Nachbarschaftshilfe für alle zugänglich machen.Um unsere älteren Menschen zu schützen, möchte ich anbieten, für diese Menschen Einkäufe und sonstige Besorgungen zu erledigen. Sinn, hinter dieser Maßnahme ist es, die Ansteckungsgefahr für ältere Menschen in Supermärkten etc. zu reduzieren, da diese Altersgruppe einfach deutlich gefährdeter ist als wir Jüngeren. Dieses Angebot gilt auch jeder Person, die ebenfalls ein erhöhtes Gesundheitsrisiko aufweist oder keine Besorgungen machen kann, da sie sich z.B. in häuslicher Quarantäne befindet.Ich möchte hierzu ein Netzwerk aufbauen, um zu helfen und auch im evtl. Quarantänefall die Versorgung zu sichern.

Wer mithelfen möchte, kann sich unkompliziert über WhatsApp oder Telefon an mich wenden.

Wer Hilfe benötigt, wendet sich genauso an mich.

Wichtig ist auch, dass Sie bitte diese Information an möglichst viele weitergeben und auch an alleinstehende alte Menschen in der Umgebung denken.

Ich werde – je nach Rückmeldung – eine WhatsApp-Gruppe erstellen, dort jeweils vermelden, wer etwas braucht und vor einem privaten Einkauf schreiben: „ Ich fahre heute zu…, erledige für Herrn/Frau… die Einkäufe“.

Wenn viele zusammen helfen, werden wir ohne zusätzliche Fahrten viele Menschen mitversorgen können.

Ich, oder der jeweilige Einkäufer bringt die Einkäufe zur anfragenden Person mit dem Kassen-Bon. Für den Hilfesuchenden entstehen außer den konkreten Einkaufskosten keine weiteren Kosten.

Die Hilfe erfolgt auf eigenes Risiko ohne Absicherung und auch ohne zeitliche Verpflichtung, auch ohne Datenschutz – einfach von Mitmensch zu Mitmensch.

Meine Kontaktdaten: Martin, Tel.: 0175-8534118

  1. Hilfe in Blatzheim

Wer in Kerpen-Blatzheim Hilfe braucht, kann sich an Ortsvorsteher Albert Weingarten (02275/6359), Diakon Harald Siebelist ( 02275/913404) oder Klaus Ripp von der Pfarrgemeinde (02275/6045) wenden.

  1. Bürgerinitiave „Gemeinsam“in Kerpen

In Kerpen organisieren Bürger Nachbarschaftshilfen. Dirk Scholz von der Bürgerinitiave „Gemeinsam“: „Wir planen im ersten Schritt einen Einkaufsservice für Menschen, die zur Risikogruppe zählen oder auch die, die bereits krank sind oder sich in häusliche Quarantäne befinden.“ Schon stünden Dutzende Helfer bereit, so dass man ganz Kerpen abdecken könne: Wer Hilfe brauche, solle sich unter 0174/8262973 an ihn wenden.

  1. Ausführen von Hunden in Sindorf

In Sindorf bietet eine Gruppe mit dem Namen „Coronavirus-Solidarität-Sindorf“ die Hilfeleistungen, etwa auch das Ausführen von Hunden, anbietet. Die Sache sei mit der Stadt Kerpen abgestimmt, so Branko Appelmann. Auf Anraten der Stadt organisiere man aber keine Kinderbetreuung, weil dieses die Schließung der Kindertagesstätten konterkarieren würde. Das Sindorfer Netzwerk ist unter anderem unter 0172/2560742 (Appelmann) oder 01511/2838897 (Michaela Mohnert) erreichbar.

Wie Appelmann und Scholz berichten, sind sie mit ihren Hilfsangeboten seit dem Wochenende in den Sozialen Netzwerken präsent. Bislang habe sich noch kein Hilfsbedürftiger gemeldet. Erstmal gehe es darum, dass Hilfsangebot zu verbreiten und so zu zeigen, dass die Menschen nicht alleine gelassen werden. Das werde sicherlich den einen oder anderen beruhigen. „Im besten Fall müssen wir gar nicht tätig werden.“

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  1. Viele Pfarreien helfen

Auch in vielen Pfarreien sind schon Hilfsaktionen gestartet. In Stommeln und Sinnersdorf etwa bieten die Nachbarschaftsinitiativen „Rat und Tat“ und „Herz und Hand“ Hilfe an. „Erwarten Sie keine professionelle Hilfe, aber erwarten Sie, dass Ihnen jemand von Herzen so gut es geht hilft“, heißt es auf der Website der Pfarreiengemeinschaft. Neben Einkäufen für beeinträchtigte Mitmenschen wollen die Ehrenamtler „einfach ein Ohr haben für die Menschen, die anrufen und jemanden zum Reden brauchen“, heißt es weiter.Beim Lotsenpunkt der katholischen Pfarrgemeinschaft Brauweiler-Geyen-Sinthern können Bürger einen Einkaufsservice in Anspruch nehmen. Nach telefonischer Verabredung legt man den Einkaufszettel und Geld in einen Umschlag vor die Tür, der Nachbarschaftshelfer klingelt, wenn er die Einkäufe abstellt. Kontakt unter 0172/2387166. So soll vermieden werden, das Virus zu übertragen.lotsenpunkt@abteigemeinden.de

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Schlechte Zeiten können auch ihr Gutes haben. Das zeigt sich gerade jetzt, wo das Coronavirus das soziale Leben der Menschen auf ein Minimum reduziert. Das soziale Leben, aber nicht das soziale Denken. Gerade jetzt rollt eine Welle der Hilfsbereitschaft an, gerade jetzt denken viele nicht nur an sich und daran, wie sie mit Hamsterkäufen die eigenen Vorräte auffüllen, sondern daran, wie sie denen unter die Arme greifen, die entweder nicht das Geld oder nicht die Kraft haben, ihre Versorgung sicherzustellen.

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