AboAbonnieren

Fehlerhafte PlanungNeuer Schotter-Feldweg in Elsdorf wird zum Aufreger

Lesezeit 2 Minuten

Der Feldweg am Heckelsberg wurde mit einer 40 Zentimeter dicken Schotterschicht befestigt. Landwirte sind verärgert. Sie haben Probleme, ihre Felder zu erreichen.

  1. Die Stimmung am Heckelsberg ist schlecht: Der neue Feldweg ist in den Augen der Landwirte eine Fehlplanung.
  2. Die Stadt Elsdorf hatte den neuen Weg mit Schotter aufgeschüttet – aber so viel, dass die Piste jetzt 40 Zentimeter zu hoch ist und die schweren Landmaschinen absinken.
  3. Die katastrophale Fehlplanung wird nun auch Thema im Stadtrat.

Elsdorf-Oberembt – Die Bauern sind sauer. „Stümperhaft“ nennt Landwirt Otto Hoffmann (CDU), wie im Auftrag der Stadt der Feldweg oberhalb des Heckelsberg-Wäldchens neu aufgeschottert wurde. „Da wurde teurer und zudem zu grober Schotter gekauft, obwohl noch mehrere Kubikmeter auf dem Niederembter Sportplatz liegen“, schimpfte auch sein Berufskollege Theo Bohlen (SPD) im Bauausschuss. Am Ende beschloss der Bauausschuss vorbehaltlich einer Ortsbesichtigung einstimmig, dass der Schotter wieder entfernt werden muss.

Der Feldweg war im Zuge der Rodungen des Heckelsbergs befestigt worden, um das Holz abtransportieren zu können. Dazu wurde eine rund 40 Zentimeter starke Schotterschicht auf rund 400 Metern zwischen der Bachstraße und dem oberen Ausgang des Heckelsberges aufgebracht. „Wenn die Landwirte auf ihre Felder abbiegen wollen, sind die Anhänger abgeladen“, sagte Stadtlandwirt Karl-Josef Conzen. „Der Rückbau ist die einzige Möglichkeit.“ Mangels seitlicher Befestigung werde der Belag ohnehin bald auseinandergefahren sein. „Dass die Baumaßnahme ohne Beteiligung der Fachgremien erfolgt ist, ist bedenklich“, fand Arnim Tolski (Stimme für Elsdorf).

Gute Partnerschaft

Die Vertreter des städtischen Bauressorts hörten sich die Kritik der Politiker schweigend an. Die Frage, was die Maßnahme gekostet hat, blieb im Ausschuss unbeantwortet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf Nachfrage dieser Zeitung teilte die Verwaltung mit, dass die Kosten 14.000 Euro betrügen. Die „Ertüchtigung“ des Weges sei „zwingend notwendig“, gewesen, um die Wiederaufforstung des Heckelsberges möglich zu machen. Ohne diese Maßnahme könne man keine neuen Bäume pflanzen. Das sieht Bauer Hoffmann ganz anders. „Da sind schwere Lkw rückwärts durchgefahren. So schlecht kann der Weg nicht gewesen sein.“

Zum Heckelsberg nicht gefragt worden

Karl-Josef Conzen verweist zudem auf die bisher gute Partnerschaft zwischen Stadt und Landwirten beim Wegebau. Seit zwölf Jahren würden die Landwirte etwa zwei bis drei Kilometer Feldwege neu schottern, wofür dank der Eigenleistung rund 15.000 Euro ausreichten. Am Heckelsberg seien sie aber nicht gefragt worden. „Das tut weh, dass wir versuchen, für die Stadt Geld zu sparen und dann Mittel unsinnig verbraucht werden. Wir hätten das an einem Nachmittag gemacht, zu zehn Prozent der Kosten und vernünftig“, kritisiert er den städtischen Alleingang.

Die Wiederaufforstung des Heckelsbergs ist, wie die Verwaltung mitteilt, für die Herbst- und Wintermonate geplant.