Der Schulleiter hält den Zeitpunkt für verfrüht, auch Fraktionen im Rat sind dagegen. Die Mehrheit stimmte im Rat für die Fünfzügigkeit.
SchullandschaftGesamtschule Elsdorf muss trotz aller Bedenken wachsen
Die Stadt Elsdorf wird die Erweiterung der Gesamtschule von vier auf fünf Züge fristgemäß bis Anfang November bei der Bezirksregierung Köln beantragen. Das beschloss der Hauptausschuss in einer Sondersitzung gegen die Stimmen der Kommunalen Wählergemeinschaft „Stimme für Elsdorf“ und der FDP und bei zwei Enthaltungen.
Stimme-Sprecher Horst Schnell erklärte ebenso wie sein FDP-Pendant Maurice Horst, dass die Erweiterung zwar gewünscht und nötig sei, der geplante Zeitpunkt der beginnenden Fünfzügigkeit mit Sommer 2024 jedoch zu knapp sei. „Man muss da nichts übers Knie brechen“, sagte Schnell. Voraussetzung wäre seiner Auffassung das Einvernehmen der Schulleitung. Das liegt aber nicht vor.
Schulleiter Kleppe hatte die kurzfristige Erweiterung kritisiert
Schulleiter Thorsten Kleppe hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass das Einvernehmen mit der Schule, das in der von der Verwaltung erstellten Beschlussvorlage angegeben werde, nicht vorliege. Auch Kleppe hatte die kurzfristige Erweiterung kritisiert und pädagogische Gründe angeführt. Eine Aufstockung um einen fünften Zug sei im Konzept der Schule nicht kurzfristig umzusetzen.
Bürgermeister Andreas Heller (CDU) hielt dem entgegen, dass die Stadt lediglich für die räumliche und finanzielle Machbarkeit zuständig sei und für die personelle Dimensionierung des Schulsekretariats. Die „großzügig“ bemessenen Räume würden für einen Beginn mit zunächst einer zusätzlichen Eingangsklassen ausreichen, die Sekretariatsstunden würden aufgestockt. „Die übrigen Bedenken muss Kleppe bei der Bezirksregierung vortragen“, betonte der Christdemokrat.
Die Bezirksregierung hatte in einem „informatorischen Gespräch“ (Heller) im Mai darauf hingewiesen, dass Elsdorf zu einer auskömmlichen Beschulung der Elsdorfer Kinder verpflichtet sei. Kämmerer Hubert Portz ergänzte: „Die Bezirksregierung hat gesagt, wenn wir das nicht beantragen, müsse sie handeln.“
Dass sie die Stadt dann zur Erweiterung anweisen werde, „hat sie klar durchblicken lassen“. Auch das im Schulgesetz verankerte „interkommunale Rücksichtnahme-Gebot“, die ausgleichende Abstimmung mit den Nachbarkommunen, erlaube nicht, „den eigenen Bedarf längerfristig allein durch die Nachbarschulträger abdecken zu lassen“, heißt es in der Beschlussvorlage des Hauptausschusses.
Gesamtschule muss jährlich rund 40 Schülerinnen und Schüler abweisen
An der vor zehn Jahren gegründeten Gesamtschule (Heller: „Eigentlich schön, dass sie so beliebt ist.“) werden Jahr für Jahr rund 40 Schülerinnen und Schüler abgewiesen, die dann in den umliegenden Städten nach einer passenden weiterführenden Schule suchen müssen. „Weitere 10 bis 15 Elsdorfer Kinder können demnächst die Elsdorfer Gesamtschule besuchen. Das ist ein wichtiges Argument“, begründete SPD-Fraktionschef Harald Könen seine Zustimmung zur Schulerweiterung. „Jedes abgewiesene Kind ist eins zu viel. Die Elsdorfer Eltern verstehen die Abweisung nicht. Die fünfte Klasse muss kommen“, ergänzte Michael Gülden (CDU).
Im vorberatenden Schulausschuss in der vergangenen Woche hatten die beiden Fraktionen Stimme und FDP sich noch enthalten. Nach weiteren Beratungen, so Schnell, habe man sich mit Blick auf die Einlassungen der Schulleitung zur Ablehnung entschieden, wofür auch Bedenken der Schul-Elternschaft als Begründung genannt wurden.