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KohleausstiegBürger sollen Zukunft mitgestalten

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Elsdorf liegt direkt an der Tagebaukante. Wie sich die Stadt nach der Kohle entwickelt, soll mit den Einwohnern erarbeitet werden. Foto: Fratz

Elsdorf – Am Modell sollen die Elsdorfer ihre Vorstellungen zur Stadtentwicklung nach der Kohle im Miniaturformat umsetzen. Das interaktive Stadtmodell ist eines der Arbeitsfelder im Planungsprozess für den Strukturwandel, den die Stadtverwaltung jetzt nach entsprechendem politischen Beschluss unter dem Titel „Elsdorf 2038“ in Gang bringt.

Wohnen und Gewerbe

Erwünscht ist die Mitarbeit der Bewohner auf mehreren Aktionsfeldern, die von Fachplanungsbüros professionell begleitet werden. Städtebauliche Masterplanung für das Tagebauumfeld steht ganz vorne. „Wir wollen, dass es hier wieder schön wird, so schön wie vor dem Tagebau“, sagte Heller bei der Vorstellung des Arbeitspakets. Nach seinen Vorstellungen soll sich die Stadt in Richtung der Autobahnen eher Gewerbe entstehen, zum jetzigen Tagebau hin schwebt ihm dagegen Wohnbebauung vor.

„Wir haben aber kein fertiges Konzept“, betont er. Auch für das sperrige Wort „Planungswerkstatt“ sei man noch auf der Suche nach Alternativen. Weiterhin ist ein Freiraum- und Touristikkonzept und ein Mobilitätskonzept vorgesehen. Alle Einzelbausteine sollen schließlich in ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept fließen.

Bürger zur Mitarbeit aufgerufen

Zur Mitarbeit daran sind die Bürger in drei Werkstattphasen aufgerufen, die für Januar, April und Juni nächsten Jahres eingeplant sind. Dort soll es um Analyse des Bestandes und erste Ideen, Perspektive und Planung sowie um konkrete Projekte und Maßnahmen gehen. „Wir haben eine junge und engagierte Mannschaft in der Stadtplanungsabteilung“, sagte Heller.

Baufachbereichsleiterin Susanne Dettlaff stellte zusammen mit den Mitarbeitern Alexander Sobotta, Dennis Meußen und Jan Hanisch aus Stadtplanung und Wirtschaftsförderung weitere Details vor. So soll es für Heppendorf und Elsdorf, wo Heller besondere Entwicklungspotenziale sieht, Stadtteilwerkstätten geben. Im Heppendorfer Forum wünscht er sich die Ansiedlung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR). „In der am stärksten vom Strukturwandel betroffenen Stadt ist die ZRR gut aufgehoben“, hat er sein Ansinnen gegenüber der Agentur deutlich gemacht.

Gesamtkonzept soll im Sommer fertig sein

Weitere Bausteine sind eine Projekthomepage und ein begleitender Arbeitskreis mit Politikern und den Hauptakteuren. Teilkonzepte sollen im Frühjahr vorliegen, das Gesamtkonzept schon im Sommer, so erläuterte Dettlaff den ambitionierten Fahrplan. „Der Rahmen ist durch die Kohlekommission gesetzt. Wir wollen jetzt keine Wolkenkuckucksheime bauen, sondern Projekte erarbeiten, die zu Elsdorf passen“, sagt Heller, der die Planungen als einen „nie dagewesenen Beteiligungsprozess“ einordnet. Die besondere Lage am Tagebaurand will er auch als „Chance“ für die Elsdofer sehen, „das Schicksal der Stadt selbst in die Hand zu nehmen.