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Protest gegen AgrarpolitikElsdorfer Landwirte demonstrierten in der Dämmerung

Lesezeit 2 Minuten

In der Abenddämmerung protestierten die Elsdorfer Landwirte gegen die Agrarpolitik.

Elsdorf – „Wir sind es leid“, brachte Ortslandwirt Karl-Josef Conzen die Stimmung in der Bauernschaft nicht nur in Elsdorf auf den Punkt. Leid sind sie es, „mit Forderungen, Gesetzen und Vorschriften bevormundet zu werden“, sagte Conzen unter dem Beifall seiner Berufskollegen. Mit ihren Traktoren, die sie an der Köln-Aachener Straße aufstellten, protestierten sie still gegen die Agrarpolitik.

Knapp zwei Dutzend Landwirte waren Conzens Aufforderung gefolgt und versammelten sich am Gut Brockendorf, um nach Pressestatement und kurzer Lagebesprechung mit ihren Traktoren auszuschwärmen. Entlang der Straße stellten sie zwischen Oststraße und Autobahnbrücke ihre Schlepper an den Feldweg-Zufahrten mit blinkenden Warnleuchten ab. Eine halbe Stunde lang machten sie am Mittwoch vorbeifahrende Autofahrer im abendlichen Berufsverkehr auf sich und ihr Anliegen aufmerksam.

Nachteile im Internationalen Vergleich

„Wir fordern, dass im Dialog mit uns ein Konsens gefunden wird, nicht an uns vorbei“, betonte Conzen. Es sei „erschreckend, was da passiert“, klagte er. Durch die geplanten Beschränkungen der Landwirtschaft, speziell in der Schädlingsbekämpfung, komme es im internationalen Vergleich zu Ungerechtigkeiten, weil „andere EU-Länder traditionell weiterproduzieren“ dürften.

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Conzen machte deutlich, dass beispielsweise der Zuckerrüben- oder Maisanbau „auf vergleichbarer Fläche acht bis zehn Mal so viel CO2 bindet wie ein Wald“. Der Ackerbau sei demnach kein Hauptverursacher des Klimawandels. Zudem bedauerte er, dass Bundesumweltministerin Svenja Schulze „nicht kritikfähig“ sei und den Landwirten nicht zuhöre.

Bauernschaft sei bereit für Diskussionen

Auch die Verbraucher nahm Conzen in die Pflicht. „Wir können alles machen, was der Verbraucher verlangt, aber dann muss er es auch bezahlen und nicht billigere ausländische Produkte kaufen.“ Die Bauernschaft sei „bereit, jede Diskussion aufzunehmen“, wolle aber nicht hinnehmen, dass sie nicht angehört werde.

Nach einer halben Stunde fuhren die Landwirte ihre Trecker wieder in die Remisen und beendeten den stillen Protest, den Conzen als Teil der bundesweiten Aktion „Land schafft Verbindung“ kurzfristig organisiert hatte.