Unerwartete Baukostenn Neues Bürogebäude auf Bauhof wird teurer als kalkuliert
Elsdorf – Rund 200 000 Euro sollte der Neubau eines Bürogebäudes auf dem städtischen Bauhof kosten. Jetzt musste der Hauptausschuss 120 000 Euro nachschießen, und die Verwaltung stellte dar, dass es möglicherweise noch teurer werden kann.
In der Mitte des Bauhofs ist der Rohbau des Gebäudes nahezu abgeschlossen. Im Hauptausschuss stellte der Baufachbereich den neuen Kostenrahmen dar. Demnach ist mit 195 000 Euro die geplante Summe bereits durch die vergebenen Aufträge für Ingenieure, Rohbau, Dach, Metallbau, Heizung und Sanitär nahezu aufgebraucht. Allein 50 000 Euro wird die Gestaltung der Fassade kosten, mit weiteren 70 000 Euro werden der Innenausbau und die Außengestaltung zu Buche schlagen.
Stadt hat keinen Einfluss auf Baukosten
Es hätten zu wenige Vergleichsobjekte für eine genauere Kostenschätzung vorgelegen, begründete Stadtarchitektin Daniela Abou-Zeid die enorme Verteuerung. Bei „einfachem Standard“ gebe es zudem erhöhten Raumbedarf für ein „hohes barrierefreies Niveau“ mit automatischer Dreheingangstür, Rampe und barrierefreiem WC. Zudem treibe die „angespannte Marktsituation“ im Baugewerbe die Preise in die Höhe.
Bürgermeister Andreas Heller verwies darauf, dass die Stadt durch die vorgeschriebenen Ausschreibungsverfahren keinen Einfluss auf die Baukosten habe. Die Mehrkosten sollen durch Umschichtung der Baukosten für einen Kindergarten in Heppendorf aufgebracht werden. Dieser Neubau kann in diesem Jahr noch nicht begonnnen werden. Heller sicherte zu, dass im nächsten Jahr das Geld für die Kita ungekürzt wieder in den Haushalt eingestellt werde. „Vielleicht erfüllen wir gerade jedes Klischee, aber es ist nicht zu ändern.“ Bei Vergaben durch die öffentliche Hand würden zurzeit hohe Preise aufgerufen.
Bau sein notwendig
Begeistert waren die Politiker nicht. „Es ist jetzt, wie es ist“, sagte Gerhard Jakoby (CDU). Man könne die Bauarbeiten schließlich nicht einstellen. „Die Verwaltung hätte besser hinschauen müssen“, befand Harald Könen (SPD). Aber der Bau sei notwendig. Die Räume seien zurzeit unzureichend. „Mit Bauchschmerzen“ billigte die SPD die Mehrkosten ebenso wie die Grünen.
„Das ist ein Skandal“, schimpfte Arnim Tolski (Stimme für Elsdorf). Er hat einen Quadratmeterpreis von 3800 Euro „ohne Keller und Grundstück“ errechnet. „Das ist der Preis für eine Luxusimmobilie“, verglich er. „Das können wir uns nicht erlauben.“ Von einer „Fehlplanung“ sprach Uwe Müller (FDP). „Da müssen Fehler passiert sein.“ FDP und Stimme stimmten gegen die Kostenfreigabe. „Wir wollen damit unsere Kritik an der Ausschreibung deutlich machen“, sagte Jürgen Schiffer (Stimme).
Mehrere Räume auf 100 Quadratmeter vorgesehen
Geld für das Bürogebäudes wurde nach einer externen Organisationsprüfung des Bauhofs, die unter anderem fehlenden Raum für eine zeitgemäße Verwaltung monierte, im Winter in den Haushalt eingestellt. Vorgesehen sind in dem eingeschossigen Haus auf 100 Quadratmetern ein Büro für drei Mitarbeiter, ein Besprechungsraum, ein Leiterbüro sowie Neben- und Sanitärräume.