In den Erftstädter Ortsteilen war auch dieses Jahr wieder viel los. Auch von weither kamen die Jecken, um gemeinsam zu feiern.
Karneval 2024So bunt waren die Züge in Erftstadt
Am Karnevalssamstag begleiteten fünf imposante Großwagen, zehn Fußgruppen und zwei Musikappellen den Umzug der Dorfgemeinschaft Dirmerzheim. Neben den überwiegend ortsansässigen Teilnehmern feierten ebenfalls ein paar Gruppen aus Erp mit beim Dirmerzheimer Straßenkarneval.
Sehr zur Freude des Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Jens Meyer-Körfgen: „Dass wir in unserem kleinen Dorf so viele Gruppen haben, finde ich echt super.“ Mit ihrem Umzugswagen der Marke Eigenbau stachen die „Fläschepänz“, eine Fußballer-Gruppe und ihre Freunde, heraus. Auf ihrem Wagen präsentierten sie sich als Bergmänner bei der Arbeit in ihrer Zeche.
Die Nachbarschaftsgruppe „Willms“ feierte als Highlander verkleidet ihr 35-jähriges Bestehen, so wie die „Jecke Fründe“, die seit 25 Jahren mitziehen. Mit tollen Tanzeinlagen und mitreißenden Rhythmen sorgte der Funkencoprs Dirmerzheim für Stimmung.
„Kein Bier für Nazis“, verkündeten die Jusos aus Erftstadt. Als „Europa“ ganz in Blau mit Europaflagge und Fähnchen hauchten sie dem Karnevalszug von Scheuren nach Borr am Samstagnachmittag eine politische Note ein. Das kam an. An Originalität fehlte es aber auch den anderen Karnevalisten nicht.
Acht Gruppen waren auf den Beinen. „Wild, wild Borr“, verkündete eine ganze „Bande“ von Cowboys. Auch Aliens und jede Menge „Men in Black“ waren dabei, gefolgt vom Zirkus des Borrer Kindergartens.
Der Weinanbau am Südhang vom „Blessemer Loch“ ist beschlossene Sache. „Das wird eine ganz wunderbare Lese“, verkündeten direkt mehrere der zucker-süßen Weintrauben der Buchgruppe am Samstag beim großen Blessemer Karnevalszug. Blessem stand buchstäblich Kopf, als Zugleiter Thomas Schaarf die kunterbunte Karawane mit 16 jecken Gruppen auf den Weg schickte.
Sogar die Leinenpflicht schien außer Kraft gesetzt, sehr zur Freude der lustigen Dalmatiner von den „fantastischen Fünf“. Viel Spaß hatten auch die „kessen Bienchen“ gefolgt von den Kamelle Dieben. Als lustige Clowns war der Förderverein Erftstädter Karneval mit unterwegs und jede Menge optimistisch in die Welt schauender FC Fründe.
Bejubelt wurden auch die VFB-Fußballer und die Kornblümchen, die generationsübergreifend mit ihrem Kindertanzcorps, der Showtanzgruppe und der Damengruppe im Zug den Karneval feierten.
Der ganze Ort war karnevalistisch geschmückt. Lustige Clowns lachten von Laternenpfählen und Häuserfronten. Hunderte Jecke standen lange bevor Zugleiter Ralph Heiden das Startzeichen für den 39. Karnevalsumzug geben konnte parat. Mehr als 200 Jecke, verteilt auf zehn Gruppen sorgten für reichlich Stimmung und jede Menge Kamelle.
Die 1980er-Jahre war das Motto der Gruppe „Team Ahremer und die von der Eck“. Die „Heimbacher Fründe vun 1990“ waren als Hippies unterwegs. Tanzend eroberten die „Ohremer All Stars“ die Straßen und die „Jecken us em Dörp“ stellten sich als Gärtner mit einer bunten Schar sonnig strahlender Blümchen vor.
Die größte Fußgruppe stellte mit rund hundert Jecken die KG Stääneflejer. Eine von insgesamt sehenswerten 36 Gruppen mit zwanzig Großwagen, die einen gut dreistündigen Marsch durch die „Libeller Stroße“ auf sich genommen hatten. Insgesamt vier Spielmannszüge und Musikcorps konnten die Liblarer für sich gewinnen.
Darunter erstmals die Erftstädter Musikschule. Die Idee hierzu hatte Zugleiter Norbert Lommertzheim: „Weil ich Probleme hatte genügend Musikkapellen zu bekommen“. Und diese Idee war brillant. Denn die Musikschule kam mit eigenem Wagen und spielte darauf moderne kölsche Karnevalskracher. „Die fetzen“, rief Mathias Schubert aus Leipzig, der erstmals beim Liblarer Zooch dabei war.
Knapp 500 Teilnehmer machten den Karnevalszug am Sonntag durch Gymnich zu einem bunten Erlebnis. Dazu präsentierten viele der 21 Gruppen närrisch geschmückte Motivwagen. So sorgten die „Jemenischer Gipfelstürmer“ mit ihrem Gefährt für eine Hüttengaudi. Die St. Kunibert Schützengesellschaft ließ mit ihrem Wagen Sommer-, Sand- und Strandfeeling aufkommen.
Und Gleis Neundreiviertel liegt jetzt in Gymnich. Sowohl die St. Sebastianus Bruderschaft Gymnich als auch die „Schrägen Vögel“ tauchten mit ihren Wagen in die magische Welt des weltberühmten Romanhelden Harry Potter ein. Für einen Partyexpress sorgten die Karnevalsfreunde Gymnich. Die Jecken der KG Holzfäller feierten sich als Himmelstürmer und verteilten als Astronauten viel Kamelle.
24 Gruppen, genauer zwölf Großwagen, vier Musikkapellen, acht reine Fußgruppen. Allen voran die Lechenicher Stadtgarde inklusive Kutsche und die Feldküche mit je zwei Pferden und abschließend der Vorstandswagen der Lechenicher Narrenzunft 1936 mit Präsident Michael Schmalen. Fantasievolle Kostüme – das kann Lechenich!
Die Vielfältigkeit ihrer wichtigen Arbeit zeigte sich auch in den Kostümen des Hospizvereins Erftstadt, der als schillernd bunte Chamäleons beeindruckte. „Kindheitshelden“ hatte sich hingegen der Freundeskreis Michael Henn auf die Fahne geschrieben und an die heutige Kindheit knüpften die Karnevalsfreunde vom Alten Filmtheater mit schrillgelben „Minions“ an. Ebenso katapultierten „Die Glaslöffel“ mit dem Motto Muppets Show in frühere Zeiten.