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Sie hat ihm direkt gefallenEhepaar Gottschalk aus Erftstadt-Blessem feiert Diamanthochzeit

Lesezeit 3 Minuten
Ein älterer Mann und ältere Frau lächeln.

Doris und Heinz Gottschalk feiern ihren 60. Hochzeitstag.

Doris und Heinz Gottschalk aus sind seit 60 Jahren verheiratet. 1969 zog es sie von Köln in ihr eigenes Haus nach Erftstadt-Blessem.

Doris Gottschalk war gerade 15 Jahre, als ihre Freundin sie 1960 mit zum „Fredel“ nahm. „Meine Freundin war zwei Jahre älter als ich“, erinnert sich die heute 79-Jährige. Fredel, das sei eine Gaststätte in Köln gewesen, in der sich auch immer die Motorradfahrer trafen. „Meine Freundin war dort mit ihrem Freund verabredet“, verrät sie. Ihren Eltern hatte sie jedoch erzählt, dass sie ihre Freundin nach Hause begleite.

64 Jahre ist das jetzt her. Und Doris Gottschalk erinnert sich noch genau an diesen Tag. Denn für die 15-Jährige war das damals der erste Besuch in einem Lokal. Dass sie dort den Mann ihres Lebens kennenlernen sollte, ahnte sie nicht. Heinz Gottschalk war schon damals festes Mitglied in der Motorradclique. „Die Doris hat mir direkt gefallen“, sagt er. „Heinz war mir von Anfang an sympathisch“, verrät Doris Gottschalk. Zunächst trafen sie sich jedoch nur im Kreise der Clique.

Zu sehen ist ein Brautpaar in schwarz-weiß bei seiner Hochzeit.

Am 27. Juli 1964 haben sie standesamtlich geheiratet. (Repro)

Ein Jahr später schenkte Heinz Gottschalk seiner Freundin dann einen Freundschaftsring. „Den trage ich bis heute“, sagt Doris Gottschalk. Zwei Jahre nach ihrer ersten Begegnung feierten die beiden Verlobung und weitere zwei Jahre später am 27. Juli 1964 haben sie sich auf dem Standesamt in Köln das Jawort gegeben. Heute feiern Heinz und Doris Gottschalk ihren 60. Hochzeitstag, ihre Diamanthochzeit.

Die Jahrzehnte seien schnell vergangen, resümieren die Jubilare. Beide sind stolz, sechs Jahrzehnte miteinander verheiratet zu sein. Denn leicht sei es nicht immer gewesen. Doch auch schwere Schicksalsschläge haben sie gemeinsam ausgehalten.

1969 verließen sie Köln und zogen nach Erftstadt-Blessem

Gern erinnert sich der 83-Jährige an die Zeit, in der er seine Freundin auf dem Sozius seiner 350er DKW mit 18 PS überall mit hingenommen hat. „Das waren immer wunderbare Fahrten“, sagt Heinz Gottschalk. „Aber im Winter war es mir einfach immer viel zu kalt“, ergänzt Doris Gottschalk. Weil er seine Freundin nicht frieren sehen konnte, hat Heinz Gottschalk dann knapp drei Jahre nach ihrer ersten Begegnung seine DKW verkauft und sich einen VW-Käfer zugelegt.

Ihre erste gemeinsame Wohnung bezogen die Eheleute am Tag ihrer kirchlichen Hochzeit am 5. September 1964. Vier Jahre später verließen sie Köln und zogen 1969 in ihr eigenes Haus nach Erftstadt-Blessem. Dort wurden ihre beiden Kinder Bernd und Susanne groß.

Heinz Gottschalk hatte Bauschlosser gelernt, wechselte aber schon bald in die Versicherungsbranche, wo auch seine Frau als Versicherungskauffrau arbeitete. In Blessem fühlte sich die Familie bald richtig zu Hause. Jahrelang war Tochter Susanne bei der Showtanzgruppe Kornblümchen in Blessem aktiv. Doris Gottschalk engagierte sich im Vorstand, war jahrelang erste und stellvertretende Vorsitzende der Kornblümchen. Heinz Gottschalk trat schon bald in den Fußballverein (VFB) ein, spielte zunächst bei den Alten Herren, wurde dann auch Trainer und betreute einige Jahre die Jugend. Auch im Tennisclub war er aktiv. Ehrenamtlich hat er beim Bau des Sportlerhauses und des Tennisheims mitgeholfen.

Und dann war da auch noch der Schrebergarten an der Erft. „Dort haben wir Gemüse und Obst angebaut“, berichtet der Jubilar. Die eigenen Erzeugnisse hat seine Frau in der Küche verarbeitet. „Oft hatten wir dann aber so viel Obst und Gemüse, dass ich auch vieles verschenkt habe“, erinnert sich Doris Gottschalk. Längst haben sie den Nutzgarten an der Erft aber aufgegeben.

Im Garten am Haus helfen ihnen ihre beiden Enkel Marco (18) und Fino (22). „Oma schickt uns einfach eine WhatsApp, wenn sie Hilfe im Garten oder am Computer brauchen“, berichtet Enkel Marco. Die Einladungen zum Hochzeitsjubiläum wurden jedoch nicht digital, sondern klassisch mit der Post an die Freunde und die Familie versendet.