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Kombibad ad acta gelegtDas sagt die Erftstädter Politik zu den Schwimmbad-Plänen der Stadt

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Zu sehen ist die Außenanlage eines Freibades.

Das Freibad Lechenich ist seit der Flut ein Totalschaden und außer Betrieb. (Archivfoto)

Zwei Fraktionen zeigen sich bisher dem Vorhaben gegenüber nicht abgeneigt. Die Sozialdemokraten haben noch einige offene Fragen.

Nachdem die Erftstädter Stadtverwaltung die Pläne für die Schwimmbäder in Lechenich vorgestellt hat, ist die Umsetzung nun von der Zustimmung des Rates abhängig. Zwei Fraktionen zeigen sich bisher dem Vorhaben gegenüber nicht abgeneigt. Die Sozialdemokraten haben noch einige offene Fragen.

Der Rat hatte die Stadtwerke Erftstadt im Mai 2024 mit der Errichtung eines Kombibades, also eines Hallenbads mit Außenbecken, in Lechenich beauftragt. Das Freibad in Lechenich war durch die Flut im Juli 2021 zerstört worden. Auch das Hallenbad im Schulzentrum in Lechenich ist in desolatem Zustand.

Der Traum vom Kombibad ist nun geplatzt. Stattdessen hat die Verwaltung eine andere Lösung gefunden: ein Funktionsbad in Modulbauweise auf dem Gelände des Schulzentrums Lechenich. Das Lechenicher Freibad soll mit dem Geld aus dem Wiederaufbau wieder hergestellt werden.

Erftstadt: Das sagt die Politik zu den neuen Plänen der Verwaltung

Die CDU-Fraktion begrüßt die neuen Umsetzungsvorschläge, wie Fraktionsvorsitzender Stephan Bremer auf Anfrage mitteilt. Die Modulbauweise verspreche eine schnelle Errichtungszeit und kosteneffiziente Umsetzung, so Bremer. „Ziel wäre es für uns, Teile des Vereinsschwimmens aus Liblar abzuziehen, um die öffentliche Nutzung dieses Hallenbades für die Menschen in Erftstadt zu stärken.“

Die SPD sei enttäuscht, so Fraktionsvorsitzende Susanne Loosen. Die Fraktion hielt das Kombibad für „eine gute Lösung“. Die SPD habe sich „sehr dafür eingesetzt, dass bei der Planung der Stadtsportverband involviert ist“. Und man sei froh gewesen, dass der SSV mit dem Ergebnis sehr zufrieden war. „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns einer Änderung der Planung verweigern werden“, stellt sie klar. Allerdings brauche man mehr Fakten, wie die konkreten Berechnungen und Planungen.

Franz Holtz will der FDP-Fraktion vorschlagen, den Plänen zuzustimmen

Für Loosen sind noch weitere Fragen offen, wie zum Beispiel seit wann der Verwaltung bekannt sei, dass sie das Kombibad nicht stemmen könne und ob die betroffenen Vereine und der SSV involviert worden seien. „Mit Blick auf die Zeit- und Kostenentwicklung beim Schulzentrum in Lechenich sollten wir gewarnt sein.“ Loosen: „Gibt es also eine Wirtschaftlichkeitsberechnung unter Berücksichtigung der Folgekosten?“

FDP-Fraktionschef Franz Holtz werde seiner Fraktion vorschlagen, der Vorlage entsprechend zu verfahren. Es sei jetzt höchste Zeit, das Freibad wieder in Betrieb zu setzen, begründet er. Und selbst das werde mindestens zwei bis drei Jahre dauern, so Holtz.

Er könne sich außerdem vorstellen, „den Plänen zur Errichtung der vorgesehenen beiden Hallen zuzustimmen“. Holtz: „Damit Vereine und Schulen ihre Arbeit ohne das Schwimmbecken unter der Aula möglichst bald sicher fortsetzen können.“

Die Pläne stehen am 11. Februar auf der Tagesordnung des Betriebsausschusses Stadtwerke und am 18. Februar auf der des Rates.