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Falsche PolizistenBetrüger erbeuten mehrere tausend Euro von Seniorin in Erftstadt

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt zwei Polizisten von hinten mit der Aufschrift „Polizei“ auf den Schutzwesten.

Echte Polizisten verlangen nie vor Ort die Ausgabe von Bargeld. (Symbolbild)

Ein Bankmitarbeiter bemerkte das ungewöhnliche Verhalten der Seniorin und informierte einen Angehörigen. So verhinderte er weiteren Schaden.

Bislang unbekannte Täter haben sich gegenüber einer Erftstädterin als Polizisten ausgeben und mit einer perfiden Geschichte mehrere tausend Euro erbeutet. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung. Weil in mindestens zwei Fällen Täter bei der Seniorin zu Hause gewesen sein sollen, bitten die zuständigen Ermittler des Kriminalkommissariats 12 Zeugen um Hilfe bei der Fahndung.

Gesucht wird ein 1,75 Meter großer und schlanker Mann mit Schiebermütze, der sich am Dienstagnachmittag (5. November) mit einem roten Anorak und am Mittwochnachmittag (6. November) mit einem dunklen Anorak im Bereich der Straße „Am Schießendahl“ aufgehalten haben soll.

Betrüger erfanden Geschichte über Falschgeld

Ersten Erkenntnissen nach sollen sich die Unbekannten am Telefon als Polizisten ausgegeben haben. Sie hätten eine Geschichte über einen Bankmitarbeiter erfunden, der angeblich Falschgeld ausgebe. Die Geschädigte sollte den falschen Beamten bei der Überführung des Mannes helfen.

Die Frau hob daraufhin Bargeld ab und übergab es den Betrügern. Ein aufmerksamer Bankmitarbeiter verhinderte weiteren Schaden: Er informierte einen Angehörigen der Seniorin über die ungewöhnliche Transaktion. Der Angehörige habe daraufhin die Polizei alarmiert.

Die Beamten fuhren am Donnerstagnachmittag (8. November) zum Haus der Erftstädterin. Sie klärten die Frau vor Ort über den Betrug auf, sicherten Spuren und fertigten eine Anzeige. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Zeugen können ihre Hinweise unter der 02271/810 oder per E-Mail abgeben.

Amtsträger setzen Bürger nicht am Telefon unter Druck

Die Polizei weist darauf hin, dass sie und auch Staatsanwälte sowie andere Amtsträger nie die Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen verlangen. Bürger seien dazu angeraten, keine Informationen zu Wertgegenständen, Bargeldbeständen oder Bankkonten an Anrufer weiterzugeben. Bei derartigen Forderungen sei Skepsis angebracht.

Setzten Unbekannte Bürgerinnen und Bürger am Telefon unter Druck, sei der Anruf zu beenden, heißt es weiter in der Pressemeldung. Bewohner sollten Unbekannte nicht ihre Wohnung lassen oder ihnen Geld aushändigen.

Stattdessen rät die Polizei, die Behörde zu kontaktieren, von der die angebliche Amtsperson kommt. Die Kontaktdaten der Behörde sollen sich Betroffene nicht über die angeblichen Amtspersonen geben lassen, sondern selbst raussuchen. Im Zweifelsfall sei es auch angebracht, den Polizeinotruf zu wählen. (enp)