Der erste Bauabschnitt des Campus Handwerk wurde übergeben. Die Gebäude an der Carl-Benz-Straße in Erftstadt bieten Platz für 42 Handwerksbetriebe.
Erster Bauabschnitt fertigHandwerker füllen Campus in Erftstadt mit Leben
Modern, schlicht, aber auch ein bisschen futuristisch wirken die vier länglichen, gradlinig gebauten Hallengebäude. Sie sind zwischen 40 und 100 Meter lang und ansonsten rein optisch ziemlich identisch. Alle haben sie ein Flachdach, sind sechs Meter hoch und sind weiß gestrichen.
Zusammen bieten sie Platz für 42 Handwerksbetriebe. Ausreichend Parkraum ist an den Seiten angeordnet. Seit Januar 2024 sind die Gebäude fertig. Inzwischen sind schon fast 90 Prozent der kleineren und größeren Geschäfts- und Werkstatt-Räume belegt. So haben sich Tischler, Elektriker, ein Steinmetz, aber auch Maler und Kfz-Betriebe im Campus Handwerk angesiedelt.
Martina Engels-Brenner sprach von einer „Punktlandung“
Am Freitagnachmittag (9. April) wurden die Neubauten offiziell eingeweiht. Mit ihrer Fertigstellung ist jetzt der erste Bauabschnitt für den Bau des Campus Handwerk im Wirtschaftspark an der Carl-Benz-Straße in Erftstadt geschafft.
Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer zeigte bei ihrer Ansprache ganz offen ihre Freude, aber auch ihren Stolz und sprach bezüglich der Fertigstellung von einer „Punktladung“, die nahezu erreicht worden sei.
Vor 15 Monaten hatte sie – damals gerade ins Amt der ersten Kreishandwerksmeisterin gewählt – den Startschuss für den Bau dieses ehrgeizigen und bisher einzigartigen Projektes gegeben: ein Gründer- und Bildungscampus Handwerk Rhein-Erft. „Und jetzt ist der erste Bauabschnitt schon geschafft“, sagte sie.
Stolz sei sie auch auf die Kreishandwerkerschaft, die in den Campus Handwerk rund 15 Millionen Euro investiert, 6,5 Millionen alleine in den ersten jetzt fertigen Bauabschnitt. „Ein Teil des Geldes kommt dabei direkt aus dem Handwerk selber“, betonte Engels-Bremer. Ohne verlässliche Partner aus der Finanzwelt sei das allerdings nicht möglich.
Bürgermeisterin Carolin Weitzel (CDU) sprach gar von einem „Leuchtturmprojekt“, mit einer Strahlkraft weit über den Rhein-Erft-Kreis hinaus. Das Handwerk bezeichnete sie als „Rückgrat der Gesellschaft“. Alleine im Rhein-Erft-Kreis gebe es Stand Ende 2023 exakt 5547 Handwerksbetriebe.
„Hier ist jetzt die sogenannte große Politik gefordert“, sagte sie mit Blick auf die anwesenden Landtagsabgeordneten. „Unsere Betriebe benötigen mehr Beinfreiheit, weniger Regulierungen und Berichtswesen, dafür mehr Flexibilität und Zeit für ihre Kernaufgaben“, ergänzte sie. Auf regionaler Ebene wolle sie alles tun, um das Handwerk zu unterstützen.
Architekt Raoul Kramer ließ die Gäste auch wissen, dass die neuen Betriebsstätten mit wenig baulichem Aufwand sogar noch erweitert werden können.
Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, Peter Ropertz, erzählte den Anwesenden von einem Handwerksbetrieb aus Erftstadt, der die Kündigung für seine Räume erhalten hatte und dann im Campus Handwerk direkt eine neue Heimat für sein Unternehmen gefunden hat. „So halten wir auch Betriebe im Ort“, betonte er.
Im Mai 2024 beginnen die Planungen für den zweiten Bauabschnitt – den eigentlichen Campus, das Bildungszentrum, wo künftig eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsprojekten gebündelt und noch weiter professionalisiert werden soll.