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Für Verkehrssicherheit50 teilweise junge Bäume im Schlosspark Gracht gefällt

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Im südwestlichen Bereich des Schlossparks wurden etliche Bäume gefällt und teilweise Stümpfe stehengelassen.

Erftstadt-Liblar – Eine der seit Jahren umfangreichsten Baumpflegearbeiten findet aktuell im Liblarer Schlosspark Gracht statt und wird auch noch einige Tage dauern. „Dabei werden ausschließlich Rückschnitte und Fällungen ausgeführt. Dies geschieht im Rahmen der Verkehrssicherheit“, teilt Stadtsprecherin Margret Leder mit. Totholz werde aus den Kronen entfernt.

Bei stark geschädigten Bäumen, wo die Standsicherheit eingeschränkt sei, würden Teile der jeweiligen Krone eingekürzt. Äste, die in Wege hineinragen, werden weggeschnitten, um wieder mehr Lichteinfall zu ermöglichen. Abgestorbene Bäume werden gefällt. Auch Bäume, die etwa durch Pilzbefall so stark geschädigt sind, dass eine Einkürzung von Kronenteilen nicht mehr ausreicht, werden ebenso geschlagen.

Schlosspark Gracht: Extreme Trockenheit beschädigt Bäume

Bislang sind etwa 50 Bäume aus dem Park entfernt worden. Davon sind etwa 40 noch jüngeren Alters. „Das Absterben der meisten dieser Bäume ist auf die extreme Trockenheit der letzten beiden Jahre und die Hitzeperiode 2019 zurückzuführen“, erläutert Leder. Bei einigen vom Wind umgeworfenen Bäumen zeigten sich nun auch die Auswirkungen der jahrelangen Schadstoffeinträge in den Boden. Das feine Wurzelsystem, insbesondere älterer Bäume, sei durch „sauren Regen“ massiv geschädigt.

Damit sei auch die Standfestigkeit bei Stürmen nicht mehr gegeben. Hinzu komme, dass sich im fast gesamten Stadtgebiet der Grundwasserspiegel durch den Braunkohletagebau abgesenkt habe. Der Grundwasserspiegel liege nun auf etwa 100 Meter unter Flur, vor der Absenkung lag dieser bei zwei bis acht Metern unter Flur. Dies führe dazu, dass die Bäume unregelmäßig mit Wasser versorgt würden, insbesondere bei alten Bäume führe dies zu einer weiteren Schwächung.

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Einige der geschädigten und zurückgeschnittenen Bäume bleiben aus Artenschutzgründen als zwei bis vier Meter hohe Baumstümpfe stehen. Sie dienen in der Zerfallsphase Spechten, Fledermäusen und weiteren vielen Tierarten als Lebensraum. Leder: „Alle erhaltenen Baumstümpfe stehen so weit von den Wegen entfernt, dass sie, selbst wenn sie in ein paar Jahrzehnten umfallen, keine Gefährdung der Verkehrssicherheit darstellen.“

Gefällte Bäume werden nicht grundsätzlich durch Neupflanzungen ersetzt, führt Leder fort. Vielfach haben sich in der Nachbarschaft der alten Gewächse Jungbäume entwickelt, die nun Licht und Luft bekommen und entsprechend stärker wachsen können. Nur vereinzelt sollen neue Bäume gepflanzt werden.