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Immer mehr BesucherTrampfelpfade und Müll ärgern Erftstädter Förster

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Revierförster Frank Pechtheyden muss immer wieder erklären, dass diese Äsungsfläche keine Picknickwiese ist.

Erftstadt-Liblar – Der Morgen eines ganz normalen Werktags, 10 Uhr: Der Donatusparkplatz bei Erftstadt-Liblar ist voll. Wer jetzt kommt, quetscht sein Auto irgendwo an die Zufahrt oder ins Gebüsch. Spaziergänger mit und ohne Hund, Nordic Walker, Jogger, Radfahrer – sie alle drängen in den Wald. Um 50 bis 70 Prozent sei das Aufkommen an Erholungssuchenden gestiegen, schätzt Revierförster Frank Pechtheyden. Seit sie nicht mehr verreisen können, kein Einkaufsbummel mehr möglich ist und es keine öffentlichen Veranstaltungen mehr gibt, zieht es die Menschen ins Grüne.

„Ich finde das ja gut“, sagt Pechtheyden. Es sei schön, dass viele Menschen die Natur neu entdeckten. Doch er sieht auch die Schattenseiten. Zwischen den Wegen in der Ville seien in den vergangenen Wochen und Monaten viele neue Trampelpfade entstanden. Diese seien mittlerweile so ausgetreten, dass jemand, der nicht ortskundig sei, gar nicht erkennen könne, dass es sich nicht um einen richtigen Weg handele.

Im Laufe der vergangenen Wochen ist hier erst ein Trampelpfad, dann ein Weg entstanden.

Manch einer verwechsele eine sogenannte Wildäsungsfläche mit einer Picknickwiese. Dabei sollen auf diesen eigens angelegten Freiflächen im Wald die Tiere eigentlich Ruhe finden. Dort wachsen Pflanzen, die Rehe und andere Waldbewohner fressen. „Wir merken schon, dass das Wild immer scheuer wird“, berichtet der Förster.

Rehe lassen sich nur selten blicken

Selbst Rehe warteten bis nach Einbruch der Dunkelheit, bevor sie aus den Dickungen kämen. Ihren Hunger stillten sie bis dahin, indem sie an den Trieben der Bäume knabberten – Verbissschäden seien die für den Wald ungute Folge.

Pechtheyden appelliert an die Besucher, sich an ein paar Spielregeln zu halten. Die meisten, betont er, täten das ohnehin. Manchen sei aber gar nicht bewusst, was im Wald erlaubt sei und was nicht. Grundsätzlich dürfe man den Wald jederzeit betreten, Tag und Nacht. Allerdings sei es für das Wild eine empfindliche Störung, wenn in tiefer Dunkelheit Menschen mit Stirnlampen abseits der festen Wege ihre Runden drehten. Dickungen und Schonungen sind tabu, also Flächen, auf denen neuer und junger Wald heranwächst.

„Die allermeisten sind einsichtig“

Hunde dürfen auf den Wegen frei laufen, sofern sie gehorchen. Geht der Besitzer allerdings querfeldein, muss der Vierbeiner an die Leine. In Naturschutzgebieten, beispielsweise im Altwald bei Bliesheim, herrscht überall Leinenzwang. Radfahren darf man ohnehin nur auf den befestigten Wegen – auch mit dem Mountainbike. Und die Reitwege sind tatsächlich den Reitern vorbehalten.

Papiertaschentücher gehören zu den häufigsten Hinterlassenschaften in der Natur. Sie verrotten nur langsam.

„Die allermeisten sind einsichtig, wenn ich ihnen so etwas erkläre“, berichtet der Revierförster. Er wirbt für ein Miteinander von Mensch und Natur. Verärgert reagiert er allerdings, wenn es um Müll im Wald geht. Noch nie zuvor habe er so viele Papiertaschentücher zwischen den Bäumen gesehen wie in den letzten Wochen. Am schlimmsten sei der wilde Müll, der immer wieder an den Waldrändern und den Zufahrten abgekippt werde.

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„Dass viele Leute die Corona-Zeit nutzen, um umzubauen oder zu entrümpeln, ist ja löblich“, sagt Frank Pechtheyden. Doch am Waldrand hätten alte Möbel und Farbreste oder sogar ausgediente Kühlschränke nun wirklich nichts verloren. Und Gartenabfälle auch nicht.