ErftstadtPolizei meldet deutlichen Anstieg bei Straftaten gegen ältere Menschen
Erftstadt – Die Corona-Pandemie wirft Licht und Schatten auf die Kriminalstatistik. Die gute Nachricht vorweg: Die Gesamtzahl der Straftaten im Stadtgebiet ist gesunken. Dies berichtete Polizeihauptkommissar Thorsten Olaf Walker, Regionalbeauftragter der Polizeiwache West für den Bezirk Erftstadt in der Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit und Ordnung am Donnerstagabend.
Im vergangenen Jahr lag die Gesamtzahl der Straftaten in Erftstadt bei 2066. Zum Vergleich: 2019 betrug sie 2277. Das bedeutet einen Rückgang von etwa zehn Prozent. In Rhein-Erft-Kreis beträgt der Rückgang 2,9 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei 48,7 Prozent – das Land Nordrhein-Westfalen liegt bei einer Quote von 52,8.
Hier meldet die Polizei in Erftstadt einen Anstieg
Dabei sind die Fallzahlen der Wohnungseinbrüche erneut gesunken. Die Gründe liegen auf der Hand. Die Menschen verbringen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden als vor Ausbruch der Pandemie. Ebenso sind im Kreisgebiet die bekannt gewordenen Fälle von sexualisierter Gewalt an Kindern rückläufig, während die Fälle von Vergewaltigungen sowie die Verbreitung pornografischer Schriften gestiegen sind.
Die Zahlen für Raub, Autodiebstähle, Fahrraddiebstähle, Körperverletzung und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sind in Erftstadt allesamt zurückgegangen. Im abgelaufenen Jahr hat die Polizei 220 Tatverdächtige ermittelt, von denen 15 Prozent jünger als 21 Jahre waren. Damit liegt Erftstadt über dem Kreisdurchschnitt. Hier konnten 3503 Tatverdächtige ermittelt werden.
Immer mehr Straftaten zum Nachteil älterer Menschen
Alarmierend ist der Anstieg bei den Straftaten zum Nachteil älterer Menschen der Altersgruppe über 60. Hier zählten Olaf Walker und seine Kollegen 476 Straftaten in Erftstadt und berichteten von neuen Varianten der Betrüger in Zusammenhang mit dem Thema Corona. In die Kategorie der Betrugsdelikte fallen neben dem berüchtigten Enkeltrick falsche Amtsträger, wie angebliche Bankmitarbeiter und Anrufe aus Callcentern aus dem In- und Ausland.
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In der Zukunft will die Polizei ihre Kriminalprävention und den Opferschutz verstärken. Dazu gehört unter anderem eine technische Prävention zum Schutz vor Wohnungseinbrüchen, die von den betroffenen Menschen nicht selten als traumatisierend erlebt werden.
Ganz oben auf der Liste steht die Prävention von Gewalt in den Schulen und Jugendkriminalität. Dabei soll das Projekt der Polizei „Kurve kriegen“ helfen, Straftäterinnen und Straftäter im Kindesalter zu sogenannten Intensivtätern werden zu lassen.