43 Mitglieder des Künstlerforums Schau-Fenster präsentieren vier Wochen lang in 40 Geschäften ihre Werke.
KünstlerforumSo viel Kreatives gibt es bei der Kunstmeile in Erftstadt zu entdecken

Bei der 19. Kunstmeile zeigt Wolfgang Sauer seine poetischen Bilder im Dost-Hörgeräte-Geschäft am Markt.
Copyright: Kathrin Höhne
Ein paar Waren wurden aus den Schaufenstern geräumt – klassische, moderne und auch verrückte Kunst kam hinein: Am Samstag (5. April) wurde zum 19. Mal die größte Freiluftgalerie in Erftstadt eröffnet. Bis zum Sonntag, 4. Mai, zeigen diesmal 43 Mitglieder des Künstlerforums Schau-Fenster in 40 Geschäften zwischen Bonner - und Herriger Tor sowie in den Seitenstraßen erneut ihre Werke. „Es kommen auch mal andere Läden dazu, manches Geschäft fällt weg“, erklärte Sabine Staas, die gemeinsam mit Lothar Fanslau mit viel Leidenschaft und Arbeit das Projekt in diesem Jahr organisierte.
Erftstadt: Kunstmeile wird traditionell mit einem Spaziergang eröffnet
Vielen Ladeninhabern bliebe es wichtig, dass auch hinter der Glasscheibe etwas passiere, ergänzte Staas. Und für die Kunstschaffenden, ob mit professioneller Ausbildung oder als Autodidakt, ist das eine gute Möglichkeit, sichtbar zu werden. Als gemeinsames Erkennungszeichen ist ein Aufkleber gut sichtbar am Schaufenster oder an der Tür der kooperierenden Geschäfte angebracht.
Traditionell wird die Kunstmeile mit einem Spaziergang der beteiligten Kunstschaffenden sowie Interessierten eröffnet. Günter Warmbier, der Vorsitzender des Künstlerforums Schau-Fenster, freute sich, das nun rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Bildende Kunst zu genießen ist. Das passe gut zum 40-jährigen Bestehen des Vereins. Gezeigt wird die Kunst in den Gattungen Malerei, Fotografie, Skulptur, Keramik, Siebdruck sowie Glas-,Textil- und Objektkunst.
Es ist schön, wenn jetzt die Menschen meine Kunst sehen können
Hinter dem Schaufenster im Dost-Hörgeräte-Geschäft am Markt sind nun Bilder des freien Malers und Zeichners Wolfgang Sauer zu sehen. Sie zeigen farbintensive Augen, Münder, Gesichter und eine fantasievolle Welt inspiriert von literarischen Texten und Gedichten. „Es ist schön, wenn jetzt die Menschen meine Kunst sehen können“, freute sich Gudrun Pötzsch. Ihre abstrakten Werke sind in der Passage am Markt zu finden. Die ehemalige Kunsterzieherin arbeitet gern mit verschiedenen Techniken, unter anderem mit der von Max Ernst geprägten Décalcomanie, einer Farbabklatschtechnik.
Ein Werk mit Sonnenblumen aus Eierschalen
„Ich probiere gern Neues aus und arbeite mit vielen Materialien“, berichtete Christa Zerres vor dem Schaufenster des FVK Finanz Versicherungs-Kontors in der Franz-Busbach-Straße. Aus Eierschalen hatte sie ein Werk mit Sonnenblumen geschaffen, welches dort neben weiteren Malereien zu entdecken ist. Hermann Lehmacher-Höltge faszinieren Treppenhäuser. Für ihn haben sie „eine Sogwirkung“. Zu sehen sind seine ästhetischen Fotos im Friseursalon Lippmann in der Frenzenstraße.
„Ich spiele dabei mit Spiegelungen und Belichtungen“, erklärte er seine Arbeitsweise. Im Viva-Modegeschäft in der Klosterstraße verbreiten die kleinen bildhauerischen Figuren von Sabine Staas gute Laune. „In ihren bunten Kleidern stehen die Frauen für eine fröhliche Leichtigkeit“, beschreibt die Künstlerin ihre Werke in der Auslage selbst.
Zum Kunst-Rundgang war auch die Vize-Bürgermeisterin Stephanie Bethmann gekommen, die viel Freude dabei hatte und betonte, dass dieses wertvolle Engagement Kunst und Kultur in Erftstadt stärkten.