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Fußball mit HandicapWie ein Erftstädter Sportclub inklusiv werden will

Lesezeit 3 Minuten
Die Inklusionsbeauftragte Luisa Büdding steht mit dem SC-Vorsitzenden Yannick Braun auf einem Fußballplatz.

Inklusionsbeauftragte Luisa Büdding und Yannik Braun, Vorsitzender des SC Schwarz-Weiß Friesheim, freuen sich auf die neue Mannschaft.

In Erftstadt-Friesheim soll es demnächst eine inklusive Fußballmannschaft geben. Auf den Sportclub Schwarz-Weiß kommt viel Arbeit zu.

Um ein ungewöhnliches Projekt erweitern möchte der Sportclub Schwarz-Weiß Friesheim seine vielfältigen Angebote. Er plant eine oder mehrere Mannschaften zu bilden, in denen Menschen mit Handicap trainieren.

„In den sozialen Medien konnte ich mich schon vor geraumer Zeit informieren, was es da für Angebote in der Region gibt“, berichtet SC-Inklusionsbeauftragte Luisa Büdding. So biete der SC Germania Zündorf in Köln schon seit Jahren den Mannschaftssport für gehandicapte Menschen an. Bei Besuchen in Köln habe sie sich ein Bild davon machen können, wie glücklich die Sportler seien, im Team kicken zu können.

Fußball für Menschen mit Handicap gibt es auch in Bergheim

Dass der Bedarf für dieses Angebot auch im Rhein-Erft-Kreis besteht, gilt für den Friesheimer SC-Vorsitzenden Yannik Braun als sicher. Immerhin sei in Bergheim ein ähnliches Angebot beim Frauenfußballclub gestartet. Seit Anfang August würden dort inklusive Trainingseinheiten angeboten. Ein ähnliches Angebot gebe es auch im Kreis Euskirchen.

Die ersten Interessenten hätten sich in Friesheim für das neue Angebot bereits angemeldet, berichtet Inklusionsbeauftragte Büdding. Der Verein werde gut vorbereitet sein, wenn der inklusive Fußballsport an den Start gehe. Bereits 14 Betreuer gebe es, die auf ihre Aufgaben vorbereitet würden.

Beim inklusiven Fußball steht der Spaß im Vordergrund

Gerade in der Anfangsphase sei es wichtig, dass sich alle Betreuer regelmäßig zum Erfahrungsaustausch träfen und Rückblick auf das bereits Erreichte hielten. Vieles lasse sich gut vorbereiten, aber eben nicht alles. „Man lernt immer wieder dazu und wächst mit seinen Aufgaben“, beschreibt Büdding die Ausgangslage. „Es geht nicht vorrangig um das sportliche Erfolgserlebnis aller Beteiligten, sondern viel mehr darum, Glückserlebnisse in der Gemeinschaft zu ermöglichen“, erläutert Büdding.

Der Spaß stehe im Vordergrund, für die Akteure wie auch die Zuschauer. Bei Besuchen inklusiver Fußballspiele sei es atemberaubend zu erleben, mit welcher Leidenschaft die Zuschauer alle Fußballer anfeuerten. Und SC-Vorsitzender Braun ergänzt: „Beim inklusiven Fußball herrschen Ehrlichkeit und Dankbarkeit, wie man es aus dem großen Fußballsport so gar nicht kennt.“

Verein träumt von einem Mannschaftsbus

Eine logistische Herausforderung sei, zu organisieren, dass die Menschen zur Spielstätte auf das Sportgelände des SC an der Hermann-Josef-Wiebusch-Straße gelangten. Das lasse sich vorerst vor allem nur privat organisieren. Doch die Friesheimer sind bereits in Gesprächen mit dem Deutschen Roten Kreuz, Maltesern und Johannitern. Büdding: „Unser großer Traum ist ein Mannschaftsbus, der die Menschen zu uns fahren kann.“

Konkret gesucht werden für das inklusive Vorhaben Spielerinnen und Spieler, möglichst ab dem ab dem Jahrgang 2010. „Wir gehen davon aus, dass ab 13 Jahren eine gewisse Selbstständigkeit und Reife in der Persönlichkeitsentwicklung zu erwarten ist“, erläutert Luisa Büdding. Versichert sind die Teilnehmer, die auch Vereinsmitglieder werden können, über den Landessportbund.

Probetrainings auf dem neuen Kunstrasenplatz an der Hermann-Josef-Wiebusch-Straße sind geplant für Donnerstag, 19. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr, und Donnerstag, 26. Oktober, zur gleichen Zeit. Bei Fragen und Anmeldung zum Probetraining steht Luisa Büdding unter 0176/24762436 zur Verfügung. Anmeldungen zum Probetraining sind auch per E-Mail möglich.