AboAbonnieren

„Nicht nur auf Karnevalsbühnen“Dräcksäck aus Erftstadt legen erstes Album vor

Lesezeit 4 Minuten
Newcomer sind sie nicht mehr, aber sie klettern die Erfolgsleiter stetig nach oben und präsentieren in Kürze ihr erstes Album „Danz Debut“ - die Dräcksäck. Jetzt haben die Musiker, die vor einem Schlagzeug stehen, ihr erstes Album eingespielt.

Newcomer sind sie nicht mehr, aber sie klettern die Erfolgsleiter stetig nach oben und präsentieren in Kürze ihr erstes Album „Danz Debut“ - die Dräcksäck.

Nach sieben Singles wollen die Erftstädter Musiker jetzt durchstarten. Ein Konzert in Hürth-Gleuel ist für den April geplant.

Eine Newcomerband sind die Dräcksäck nicht mehr, immerhin gibt es sie seit 2012. „Zum elfjährigen Bestehen hatten wir im Oktober ein ausverkauftes Konzert im Weidenpescher Pfarrheim Heilig Geist“, erzählt Sänger Stefan Dumke nicht ohne Stolz. Mit Gästen wie Julie Voyage, Steven Alan und Torben Klein. „Mit Torben hab ich sogar im Duett gesungen“, sagt Dumke. „Immer wenn ich danz“ heißt der Ohrwurm mit Hitpotenzial. Sieben Singles haben die Musiker seit 2017 veröffentlicht. Und nun, nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion, konnte das erste Album produziert werden.

Die Dräcksäck seien eine kölsche Band, die aus der Kellerband Rockreform hervorgegangen sei, erzählt Gitarrist Matthias Napieraj. „Wir haben damals eigene Songs gespielt, Deutschrock. Und dann hatte ich die Idee für einen Song in eine ganz andere Richtung“, erinnert sich Stefan Dumke. „Alles kann, nichts muss“, hieß das Ergebnis. Eine neue Art von Musik für die Freunde, weg vom Rockgenre, hin zu kölscher Musik.

Dräcksäck: Musikalische Neuausrichtung 2016 – Kölsche Schlager

Nicht direkt Karnevalsmusik, eher kölscher Schlager. „Das hat uns richtig Spaß gemacht“, sagt der Sänger. Und mit diesem Lied wurden die Dräcksäck geboren. Nach einigen Wechseln besteht die Band heute aus Stefan Dumke, Matthias Napieraj, Drummer Dominik Schneider, Bassist Christof Dumke (dem jüngeren Bruder von Stefan) und Heinz Auge, der die Tasten bedient.

Wir spielen überall. Nicht nur auf den Karnevalsbühnen. Auch in Kneipen, bei Jubiläen, Geburtstagsfeiern
Christof Dumke, Bassist

„Ich mache seit meiner Kindheit Karneval“, betont Auge, der damit als letzter musikalischer Zugang ausgezeichnet in das Quintett passt. Mit der musikalischen Neuausrichtung 2016 fasste die junge Band allmählich Fuß im Kölner Karneval. „Schon ein Jahr später spielten wir beim längste Desch vun Kölle“, erinnert sich Dominik Schneider.

Guter Song, aber die Performance war nix.
Robert Greven, Förderer der Band

Hier gaben sie ihren Hit zum Besten. Seitdem sind die Erftstädter auf den Karnevalsbühnen präsent. „Ohne Robert Greven hätten wir die großen Bühnen gar nicht kennengelernt“, verrät Frontmann Dumke. Greven ist unter anderem Moderator auf vielen relevanten Bühnen im Kölner Karneval. „Er war unser Förderer, aber auch ein ehrlicher Kritiker“, sagt Dumke.

Bei einem der ersten Konzerte in Hürth hörte sich das so an: „Guter Song, aber die Performance war nix.“ Aber die Kritik verunsicherte die Musiker nicht, sondern spornte sie an. „Er hat uns die Treue gehalten, und wir wollten beweisen, dass wir es besser können. Wir haben angefangen, in Bars zu spielen, manchmal vor 15 oder 20 Leuten im engen Gang“, erzählt der Gitarrist.

Kölner Eventwerkstatt wird auf Newcomer aufmerksam

Aufgeben war keine Option, und schließlich bekamen die Erftstädter von Greven die Chance, im Kölschfestzelt vor 7500 Jecken aufzutreten. Die Kölner Eventwerkstatt war auf die Newcomer aufmerksam geworden. „Auch Heinz-Gert (Bärchen) Sester und der Klub Kölner Karnevalisten haben uns auf unserem Weg sehr unterstützt“, sagt der Frontmann. Und das machte sich bezahlt.

Bis zu zehn Auftritte gibt es wöchentlich in der aktuellen Session. „Bei den Dräcksäck ist immer Damenwahl“, erzählt Stefan Dumke, „gerade im Rhein-Erft-Kreis und in der Voreifel reißen die Ladys die Hütte ab.“ „Aber wir spielen überall. Nicht nur auf den Karnevalsbühnen. Auch in Kneipen, bei Jubiläen, Geburtstagsfeiern“, versichert sein Bruder Christof.

Zweimal Ä ist einfach symmetrischer – das ist alles.
Dominik Schneider, Dräcksäck

„Obwohl, einmal hatten wir ein mulmiges Gefühl“, gesteht Dominik Schneider. „Wir sind in einen Rockerclub gebucht worden.“ Kölscher Schlager bei harten Rockern? Es stellte sich aber heraus, dass die Location nur für eine Geburtstagsfeier gemietet worden war. Warum heißt es Dräcksäck und nicht Drecksäck?

„Diese Frage haben uns schon viele gestellt, so auch Ex-Hohn Henning Krautmacher“, sagt Stefan Dumke schmunzelnd, „zweimal Ä ist einfach symmetrischer – das ist alles“. Pünktlich zu den tollen Tagen kommt im Januar das erste Album „Danz Debut“ auf den Markt. Zwölf Songs plus Bonustrack – alles tanzbare kölsche Schlagermusik.

Welche Ziele haben die Dräcksäck? „Arena“, sagt Gitarrist Matthias Napieraj wie aus der Pistole geschossen. Und der Sänger träumt von einem Nummer-eins-Hit. Wer den schreibe sei egal, denn: „Bei uns gibt es nur Gemeinschaftsdinge“, versichert der Frontmann. „Wir gehen als Team auf die Bühne und sollten auch als Team verdienen, egal, wem der Text zuerst durch den Kopf ging.“

Song einer Mittelalter-Band ausgeliehen

Auch nach der Karnevalssession geht es bei den Dräcksäck weiter. Und da werden auch die Rockfans auf ihre Kosten kommen. Die fünf Dräcksäck haben sich den Song „Sternhagelvoll“ der Mittelalter-Metal-Band In Extremo ausgeliehen. „Stäänhagelvoll“ machen die Erftstädter daraus und werden den Song sicherlich bei ihrem Konzert am 24. April in der Gleueler Festhalle spielen, auf das sie jetzt schon hinfiebern.