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Spielen gegen das Flut-TraumaSo sollen Erftstädter Kinder die Angst verlieren

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Im sanft plätschernd Bach kommen keinje Angstgefühle auf zumal, wenn es so viel zu entdecken gibt.

Erftstadt-Gymnich – Wasser kann so friedlich sein. Sanft plätschert der Bach, vergnügt planschen die Kinder, forschen mit Kescher und Becherlupe nach winzigen Tieren. Doch viele von ihnen kennen auch die andere, die schreckliche Seite des Wassers. Sie haben vor einem Jahr miterlebt, wie die Flut Straßen überschwemmte und Häuser zerstörte. Einige mussten aus ihrem Zuhause flüchten, manche haben ihre Kleidung, ihr Spielzeug verloren.

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Die Fundstücke aus dem Wasser werden sorgfältig untersucht.

Der Verein ASH Sprungbrett will Erftstädter Kindern einen neuen, unbefangenen Zugang zum Wasser in all seinen Facetten ermöglichen. „Kinder und Umwelt“ heißt das Projekt, das von der Aktion „Deutschland hilft“ und dem Paritätischen Gesamtverband Nordrhein-Westfalen unterstützt wird. Leiter Michael Mohr erklärt die drei Bausteine. Einer heißt „Natur erleben“, hier sollen die Kinder spielerisch und mit Begeisterung die Umwelt entdecken, besonders alles rund ums Wasser. „Leben am Wasser – Fluch und Segen“ ist der zweite Baustein, bei dem kindgerecht Zusammenhänge vermittelt werden, beispielsweise wie es sich auswirkt, wenn Flüsse begradigt oder Häuser am Ufer gebaut werden. Und schließlich geht es um Umwelt- und Klimaschutz - da können die Kinder selbst etwas tun.

Insektenhotels und Hochbeet

Janina Jung und Manuela Hanisch berichten aus der Praxis. In der Ferienbetreuung in Bliesheim haben sie beispielsweise Insektenhotels gebastelt, an der Grundschule dort helfen sie, ein Hochbeet zu bauen. Die Zusammenarbeit mit den Erftstädter Grundschulen sei Kern des Projekts, da sei es wichtig, die Lehrkräfte mitzunehmen und zu begeistern.

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Nicht alles dreht sich um Wasser. Die Kinder basteln auch Insektenhotels.

Dem Thema Flutkatastrophe haben sich die beiden ASH-Mitarbeiterinnen bisher eher indirekt gewidmet. „Wir tasten uns ran“, sagt Janina Jung. Ein Kind habe beispielsweise erzählt, wie sehr es die Gemeinschaft zusammengeschweißt habe, beim Hochwasser in einer Schule übernachten zu müssen. Manche Kinder hätten Angst, wenn Wasser rausche, hat Manuela Hanisch beobachtet.

Projekt für Flut-Kinder bis Ende 2023

Solche Ängste verfliegen meist schnell, wenn der Ausflug ins Naturparkzentrum Gymnicher Mühle führt. Wasserwerkstatt, Wassererlebnispark – beim Spielen, Forschen und Entdecken bleibt wenig Platz für Negatives. Und es gibt weitere Ausflugsziele, die den Blick auf die faszinierenden Seiten des Wassers lenken: Erftquelle und -mündung, das Kraftwerk in Heimbach, die Stauseen in der Eifel beispielsweise.

Die Erftstädter Kinder haben noch Zeit, auf Entdeckertour zu gehen: Die erste Förderphase des ASH-Projekts läuft bis Ende des kommenden Jahres. Und Michael Mohr ist optimistisch, dass dann nicht Schluss ist. Er und seine Mitarbeiterinnen würden für ihre Arbeit gern noch weitere Städte ins Boot holen, neben den Schulen auch Kindergärten und Vereine einbinden. „Das Thema Umwelt ist oft mit Ohnmacht besetzt“, sagt Janina Jung. Viele Leute hätten das Gefühl, nichts gegen Klimawandel und Artensterben tun zu können. Dabei sei es so einfach, und die Kinder machten es vor: Auf dem Schulweg einfach mal eine Seedbomb werfen, eine Samenbombe also – und schon wird aus dem langweiligen Grünstreifen ein Blühstreifen.