„Kierdorfer Ströpp“Lebenshilfe Rhein-Erft eröffnet inklusive Kita
Erftstadt-Kierdorf – „Kierdorfer Ströpp“ heißt die neue Kindertagesstätte, die nun ihren Betrieb aufgenommen hat. Die Einrichtung am Ende der Matthias-Grell-Straße kann mit einer Reihe von Besonderheiten aufwarten. Denn hier handelt es sich um eine inklusive Kita, betrieben vom Verein „Lebenshilfe im Rhein-Erft-Kreis“.
Leiterin in Kierdorf ist Annette Gilles. Die Pädagogin war zuvor in der heilpädagogischen Kita Käthe Kraemer in Frechen Buschbell tätig. Insgesamt vier Gruppen gibt es im Kierdorfer Neubau. Die heilpädagogische Gruppe mit acht Kindern erhält jeweils an drei Tagen pro Woche sprachtherapeutische und physiotherapeutische Förderung. „Mit dabei ist Therapiehund Lupo“, erläutert Gilles.
Lichtdurchflutete Räume
Insgesamt 18 Mädchen und Jungen (davon zwei Kinder mit Behinderung) gehören zur inklusiven Gruppe. Die dritte Gruppe besteht aus zehn Kindern unter drei Jahren. Und schließlich gibt es noch die altersgemischte Gruppe mit 20 Pänz von zwei bis sechs Jahren. In der Kita mit derzeit 56 Kindern arbeiten insgesamt 15 Mitarbeiter. In den großzügig dimensionierten Räumen, bei denen auf Schallschutz großen Wert gelegt wird, geht es sehr entspannt zu. Lichtdurchflutet sind alle Räume – dank bodentiefer Fenster, Glasöffnungen in der Decke und großen Lichtkuppeln.
Weiße Farbe dominiert. „Wir legen Wert auf eine möglichst reizarme Umgebung. Durch die Kinder selbst wie auch durch die Spielgeräte wird es hier schon bunt genug. Das alles soll hier mit den Menschen wachsen und sich entwickeln“, erläutert Kita-Leiterin Gilles.
Ausblick in die Natur
Von jedem Fenster bietet sich ein Ausblick in die Natur. Der Neubau entstand auf einem ehemals landwirtschaftlich genutzten Grundstück und wurde gebaut nach Plänen des Kölner Büros „Römer Partner Architektur“. Der Kitaneubau in Massivbauweise entstand in nur acht Monaten. Das Grundstück misst 2500 Quadratmeter, davon sind 1300 Außenfläche, berichtet Oliver Achenbach von der Geschäftsführung der Colonia Kids GmbH. Das Kölner Unternehmen ist Investor. Mit der Lebenshilfe als Betreiber wurde ein Mietvertrag geschlossen, der eine Laufzeit von 30 Jahren plus Option auf Verlängerung hat.
Träger zahlreicher Einrichtungen
Bei der Auswahl der Kinder für die neue Kita griff der Betreiber auf die Anmeldungen zurück, die im städtischen Kita-Navigator vorliegen.
Für Kinder, die eine besondere Förderung erhalten sollen, bedarf es jeweils einer spezifischen Diagnose. Die Entscheidung trifft der Landschaftsverband. Dieser verfügt über Fallmanager, die die Eltern beraten.
Die Lebenshilfe im Rhein-Erft-Kreis ist bereits Träger zahlreicher anderer Einrichtungen. Diese befinden sich in Frechen-Buschbell, Hürth-Gleuel, Alstädten-Burbach und in Brühl-Schwadorf. Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe im Rhein-Erft-Kreis ist Horst Baxpehler.
Eltern und andere Angehörige von Menschen mit geistiger Behinderung hatten im Jahre 1963 die Lebenshilfe im Rhein-Erft-Kreis gegründet. Auch unter den Mitgliedern sind Menschen mit Behinderung. Der Verein hat derzeit 170 Mitglieder. (kom)
www.lebeshilfe-rek.de
Der Neubau verfügt über eine Gasbrennwertheizung und ein Dach, das begrünt wird. Das sorge dafür, dass hier Regenwasser versickern könne und überschüssiges Wasser langsamer in die Kanalisation fließe, erläutert Achenbach.
Zum anderen schaffe das begrünte Dach ein natürliches Raumklima. In den nächsten Wochen und Monaten wird noch das Außengelände gestaltet, und zwar von einem Landschaftsgärtner, der das ehrenamtlich erledigt. Die Spielgeräte werden den besonderen Bedürfnissen der Kinder entsprechen. Die Kitaleitung legt Wert darauf, dass die Einrichtung sich ins Dorfleben integriert.
Fest mit den Bürgern
Dass das gelingt, zeigte sich bereits von Anfang an. Claudia Ziegler, die unmittelbar neben der Kita wohnt, arbeitet als Küchenfachkraft im Neubau. Ihr Mann Gregor ist Hausmeister der Einrichtung. Für September ist ein Fest mit den Eltern geplant. Zugleich sind alle Kierdorfer eingeladen, zu kommen.