Liblarer SeeStrandbad bleibt geschlossen
Erftstadt-Liblar – Hochsommerliches Wetter kündigt sich an, viele Bürger würden da auch gern den schönen Strand am Liblarer See genießen. Doch die Pächterin des Strandbades hat angekündigt, dass sie in dieser Saison nicht öffnet. Der Organisationsaufwand infolge der Corona-Vorschriften sei zu groß und das gesundheitliche und finanzielle Risiko zu hoch. Die SPD-Ratsfraktion griff das Thema nun auf, um zu erreichen, dass in den nächsten Wochen doch noch im See gebadet werden kann.
SPD-Fraktionschef Bernd Bohlen wandte sich an den Bürgermeister mit der Bitte, sich in einem persönlichen Gespräch mit der Strandbadbetreiberin dafür einzusetzen, dass das Bad geöffnet wird. Die Stadt solle sie unterstützen, damit die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden könnten. „Diese Unterstützung könnte neben der Beschaffung von Hygienemittel auch darin bestehen, der Betreiberin das zusätzliche Personal zu stellen, das für die Umsetzung der Maßnahmen erforderlich ist“, so Bohlen.
Keine Unterstützung der Stadt
Gerade in der Coronakrise sei es für die Bürger wichtig, Freizeitangebote vor Ort nutzen zu können. Denn viele verzichteten dieses Jahr auf eine Reise, auch die Ferienspiele würden nicht in gewohntem Umfang stattfinden. „Von daher halten wir es für vertretbar, in diesem Fall einem privaten Betreiber finanziell und personell zum Wohle unserer Bürger unter die Arme zu greifen“, meint Bohlen.
Die Stadtverwaltung lehnt das aber ab. Das Strandbad sei für die Camper geöffnet, für die Tagesbesucher hingegen bleibe es diesen Sommer geschlossen. Die Pächterin des Strandbades habe diese unternehmerische Entscheidung getroffen. „Die Stadtverwaltung bedauert es natürlich, dass somit eine Freizeitmöglichkeit im Sommer für die Erftstädter Bevölkerung und die Tagesgäste aus der Umgebung wegfällt. Gleichwohl kennt die Verwaltung selbst die derzeit schwierige Situation der Bäder“, sagte Roland Klinkhammer, Betriebsleiter der Stadtwerke.
„Wir hoffen auf die Besonnenheit der Besucher“
Die Hygieneauflagen für Freibäder, Hallenbäder und Strandbäder streng. Die Betreiber müssten ein Konzept mit dem Kreis abstimmen und konsequent durchsetzen. Das erfordere viel Personal, verursache hohe Kosten und sei mit extrem hoher Verantwortung verbunden. Auch die Verwaltung habe deshalb entschieden, das Liblarer Hallenbad zu schließen, sobald das Lechenicher Freibad öffnet – voraussichtlich am 20. Juni.
Er arbeite mit seinem Team unter Hochdruck daran, wie das Hygienekonzept für das Freibad umgesetzt werden könne, betont Klinkhammer. „Die Öffnung des Bades wird eine große Herausforderung für uns, und wir hoffen auf die Besonnenheit der Besucher.“
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Der Aufwand stehe eigentlich in keinem reellen Verhältnis zu den Einnahmen. Lediglich 450 Gäste dürften auf das Gelände, nur 86 gleichzeitig ins Wasser. Wer ins Bad will, muss sich online anmelden.