Nach Tief „Sabine“Häufige Stürme setzen Parklandschaft Erftstadt zu
Erftstadt – Die Schlossparks in Liblar und Lechenich, Stadtgarten, Gesundheitsgarten und nicht zuletzt das Umweltzentrum Friesheimer Busch – das sind Naherholungsgebiete und Biotope, die die Stadt liebenswert machen. Vereint sind sie unter dem Logo Parklandschaft Erftstadt.
Sandy Wormland, im städtischen Planungsamt zuständig für die Parklandschaft, stellte dem Bauausschuss Straße das Konzept vor, nach dem die Grünanlagen gepflegt und entwickelt werden.
Sichtachsen machen Blick auf historische Gemäuer frei
Es ist schon viel geschehen in den vergangenen Monaten. Sichtachsen sind freigeschnitten worden, so dass der Blick wieder ungehindert auf die historischen Gebäude fällt. Sträucher wurden verjüngt, Wege instandgesetzt.
Papierkörbe im Gesundheitsgarten, Bänke im Gartenparterre an Schloss Gracht – es sind viele kleine Schritte, die die Grünanlagen attraktiver machen. Am Eingang zum Lechenicher Schlosspark ist ein Poller gesetzt worden, damit kein Auto mehr durchpasst.
Ein einheitliches Schilderkonzept zur Parkordnung und einheitliche Schaukästen tragen dazu bei, die Parklandschaft populär zu machen. In den Schaukästen können auch die Fördervereine der beiden Schlossparks ihre Nachrichten aushängen.
Vandalismus und Nutria-Fütterer sind ein Problem
Allerdings ist ein Schaukasten bereits zerschlagen worden, und das brachte Sandy Wormland in ihrem Vortrag zu einem der Probleme in den Erftstädter Parks: Immer wieder gibt es mutwillige Zerstörungen, immer wieder hinterlassen Leute ihren Müll in Beeten und auf den Rasenflächen.
Sorgen machen der Fachfrau auch die Nutrias, die deutliche Schäden an den Ufern der Teiche vor allem im Schlosspark Gracht anrichten. Es seien einfach zu viele geworden, weil es immer noch Spaziergänger gebe, die die Nagetiere fütterten.
Das größte Problem dürften allerdings die Stürme sein, die immer häufiger übers Land fegen. Sturmtief „Sabine“ hat schwere Schäden hinterlassen. „Wir haben in letzter Zeit rund 50 Bäume im Schlosspark Gracht gefällt“, sagte Wormland.
Die, die noch ständen, seien kontrolliert und stellten keine Gefahr dar. „Die Situation ist krass“, pflichtete die Technische Beigeordnete Monika Hallstein bei. Die Bäume seien durch die trockenen Sommer geschwächt. Die Stürme machten den Verantwortlichen auch deshalb Bauchschmerzen, weil der Park an Schloss Gracht nur teilweise eingezäunt sei.
Wie Wormland berichtete, würden Flatterband und Hinweisschilder oft einfach abgerissen.
Im vergangenen Jahr sind in beiden Schlossparks Blühstreifen mit Blumen angelegt worden, die Insekten Nahrung bieten und sich selbst immer wieder neu aussäen. An den Wegen vor allem im Liblarer Park sollen Blühsträucher nach historischem Vorbild angelegt werden.
Wobei, wie Wormland betonte, sie darauf achte, die Parks möglichst pflegeleicht zu gestalten. Statt einer Bepflanzung, die je nach Jahreszeit erneuert werden müsste, würden eher Stauden gesetzt. Alle Pflanzen in den Parks werden in einem digitalen Kataster erfasst. Das immer wieder zu aktualisieren sei allerdings sehr aufwendig.
Eines der Projekte für die nahe Zukunft ist die Sanierung der Gewässer und Brücken im Schlosspark Gracht.